Freundeskreis Flüchtlinge sucht ehrenamtliche Helfer
Eine Umfrage des Freundeskreises Flüchtlinge Lahr unter seinen Mitgliedern zeigt: Die Zahl der ehrenamtlichen Helfer ist deutlich gesunken. Obwohl auch die Zahl der Geflüchteten rückläufig ist, hat der Freundeskreis gleichzeitig immer mehr Arbeit. Das macht ihm zu schaffen.
»Deshalb suchen wir händeringend nach weiteren Menschen, die sich in der Flüchtlingshilfe engagieren wollen«, heißt es in einer Pressemitteilung des Freundeskreises, die Heimfried Furrer auch im Namen seiner Kollegen verschickt hat.
Die Zahl der Helfer war in den Jahren 2015 und 2016 rasch angestiegen und betrug rund zwischendurch rund 100 Ehrenamtliche. Jeweils mehr als 50 von ihnen nahmen an den monatlichen Versammlungen im Gasthaus »Zum Zarko« teil. Inzwischen sind diese Zahlen laut einer Umfrage um die Hälfte zurückgegangen. Rückläufig sind auch die Spenden, auf die der Freundeskreis angewiesen ist. Denn er ist kein Verein, sondern nur ein loser Zusammenschluss von Ehrenamtlichen.
Vor zwei, drei Jahren hatten sich die Ehrenamtlichen rasch um die Neuankömmlinge in den Übergangsunterkünften gekümmert. Sie zeigten ihnen die Stadt, die Einkaufsmöglichkeiten und die Wege zu Ärzten und Behörden. Die Aufgaben sind im Jahr 2019 jedoch ganz andere.
Andere Hilfeleistungen
Die meisten Geflüchteten leben inzwischen in so genannten Anschlussunterbringungen. Das heißt, sie wohnen nicht mehr in den Sammelunterkünften. Und das wiederum bedeutet, dass ihnen Ehrenamtliche zum Beispiel auch bei der Suche nach Wohnungen helfen.
Ist dann eine neue Unterkunft gefunden, heißt es, Möbel und Hausratsgegenstände zu beschaffen und auch in die neue Wohnung zu transportieren. Und obwohl sich vor allem hauptamtlich Beschäftigte darum bemühen, Arbeitsstellen für die Migranten zu finden, waren auch auf diesem Gebiet manche der Ehrenamtlichen schon tätig – mit Erfolg.
Die Umfrage unter den Ehrenamtlichen hat aber auch noch weitere Erkenntnisse zutage gefördert, teilt Furrer mit: Die Zahl der Frauen überwiegt leicht die der Männer. Fast die Hälfte der Aktiven sind über 60 Jahre alt, etwa 30 Prozent zwischen 40 und 60, und rund 20 Prozent unter 40. Mehr als zehn Prozent sind selbst Migranten, darunter auch drei Flüchtlinge.
Unter den Mitgliedern des Freundeskreises gibt es Menschen aus allen möglichen Berufen. »Sie alle helfen uneigennützig und eignen sich – auch durch Fortbildungen – gegebenenfalls Wissen an, was sie bisher noch nicht hatten«, schreibt der Freundeskreis in seiner Pressemitteilung.
Wöchentliche Treffen
Und weiter heißt es: »Sie alle eint die Freude im Umgang mit Menschen aus anderen Kulturen und der Wunsch, Menschen zu helfen, die diese Hilfe brauchen.« Dazu zählen nach wie vor auch die klassischen Aufgaben wie Sprachkurse, Nachhilfe oder das Organisieren von Veranstaltungen für die Geflüchteten und mit ihnen.
Wer bei all diesen Aufgaben mithelfen möchte, kann einfach zu den regelmäßigen Treffen des Freundeskreises kommen, die weiterhin jeden ersten Montag im Monat um 19 Uhr im Gasthaus »Zum Zarko« in der Schillerstraße stattfinden.
Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.freundeskreis-flüchtlinge-lahr.de. Dort finden sich auch Hinweise auf die Spendenkonten für eine finanzielle Unterstützung.