Friesenheimer Bürgerfest künftig ohne Kolpingsfamilie
Wie geht es mit der Kolpingsfamilie Friesenheim weiter? Vorstandssprecher Werner Kohler zeigt sich ratlos. Dennoch wird erst einmal das 70-jährige Bestehen im August gefeiert. Am Bürgerfest wird die Kolpingsfamilie nicht mehr mitmachen.
Es war im vergangenen Jahr eine schwierige Geburt zur Findung eines neuen Vorstands. Bei der Hauptversammlung im Januar war dies nicht möglich, erst im Mai, in einer außerordentlichen Versammlung, konnte ein neuer Vorstand gewählt werden. Werner Kohler, Marco Gehring und Harald Vögt übernahmen gemeinsam den Vorsitz.
Viel Arbeit
Bei der jüngsten Hauptversammlung am Sonntag im Georg-Schreiber-Haus räumte Kohler als Sprecher ein, dass es mehr Arbeit war, als er sich vorgestellt habe. Ein Punkt war die Verwaltung der Mitgliederdaten, die inzwischen auch in seiner Obhut liegt. Hier gelte es noch einiges aufzuarbeiten.
Begeisterung für die Sache fehlt
Sorgen bereitet Kohler, der nach 1973 und 2003 seit vergangenem Jahr zum dritten Mal vorne mit dabei ist: »Was gravierend anders ist gegenüber den beiden vorherigen Vorstandszeiten ist die Beteiligung nach außen.« Es fehle ihm die Begeisterung für die Sache Adolph Kolping. Zwar seien viele Mitglieder in einem Alter, in dem ihnen ein aktives Dabeisein nicht mehr möglich ist und etliche auch auswärts wohnen. Dennoch sei die Beteiligung aus dem Kreis der Mitglieder »sehr bescheiden«. Das zeige sich von der Johannisfeier bis zur Krippenausstellung und der Aktion »Adventsfenster« und ganz besonders beim Bürgerfest. Ihn schmerzte vor allem, dass Kolping-Mitglieder einfach am eigenen Stand vorbeigingen. Er sei ratlos. Er wisse momentan nicht, wie die Mitglieder motiviert werden können, um die »gute Sache Kolping« mitzutragen. Kohler: »Vielleicht ist in Friesenheim kein Bedarf mehr für und kein Interesse mehr an der Kolpingsfamilie?« In diesem Jahr feiert die Kolpingsfamilie ihr 70-jähriges Bestehen. Ob das die letzte große Feier sein werde?
70-Jahr-Feier am 1. August 2018
Gefeiert wird am 70. Gründungstag am 1. August. Aus Anlass des runden Geburtstags wird auch die Regionalversammlung der Kolpingsfamilien in Friesenheim sein. Und zwar am 10. Oktober im Georg-Schreiber-Haus. Weiter in der Planung für 2018 ist auch die Teilnahme an der Landesgartenschau in Lahr im Rahmen des Kolping-Regionaltags.
Hütten-Zelt soll verkauft werden
»Adventsfenster«- und Nikolaus-Aktion sowie Theater runden das Jahr ab. Nicht mehr im Plan zu finden ist die Beteiligung am Bürgerfest. Der Kolping-Vorstand hat beschlossen, unter den derzeitigen Bedingungen nicht mehr daran teilzunehmen. Reine Zelte sind nicht erwünscht. Das Hütten-Zelt der Kolpingsfamilie werde verkauft, kündigte Kohler an. Nicht alle Mitglieder hatten dafür Verständnis.
Über die Veranstaltungen des abgelaufenen Jahres berichtete Schriftführerin Cornelia Duffner. Im Blickpunkt stand dabei das Glaubensseminar zusammen mit der KAB, die Altkleidersammlung, Johannisfeier, das Ferienprogramm sowie die »Adventsfenster«-Aktion und Krippenausstellung.
Zahlreiche Ehrungen
Am Sonntag gab es zahlreiche Ehrungen. Seit 60 Jahren dabei sind Leonard Schlenk, Peter Ell und Fridolin Buss. Für 50 Jahre Mitgliedschaft wurden Ernst Oswald, Gerhard Hess, Klaus Vetter und Alfred Wetterer geehrt. Christa Göhr wurde für 40 Jahre ausgezeichnet. Geehrt wurden auch Cornelia Duffner, Anja Groß, Katrin Schmid, Michaela Schlageter und Matthias Stuber, die seit 25 Jahren der Kolpingsfamilie angehören.