Friesenheimer Grundschüler üben sich bei Kunst-AG in Malerei
Die Kunst-AG der Grundschule Friesenheim lässt immer wieder aufhorchen. Die Schüler schaffen Werke im Stile von James Rizzi, Friedensreich Hundertwasser und Joan Miró. Aktuell ist der Pop-Art-Künstler Rizzi wieder im Kurs.
Es ist immer wieder ein Wagnis, doch der Erfolg gibt Friedhelm Müller recht. Der Friesenheimer Künstler arbeitet seit 2012 mit Grundschülern und kitzelt aus den Kindern immer wieder erstaunliche Bilder hervor. Angefangen hatte es vor den Sommerferien 2012. Rund 200 Friesenheimer Grundschüler schufen unter seiner Federführung ein mächtig buntes Kunstwerk. Bemalt wurde damals die alte Schule im Stil von James Rizzi. Rizzis kindlich-naive Art zu malen setzten die Schüler an der Frontseite des Anbaus des alten Schulgebäudes um. Aus dieser Aktion ging zu Schuljahresbeginn 2012/2013 eine Kunst-AG hervor, die bis heute Bestand hat und seither auch von Friedhelm Müller geleitet wird.
Große Herausforderung
In dieser Zeit wagte sich Müller immer wieder an Projekte, die die Dritt- und Viertklässler mächtig herausforderten. Aber die Ergebnisse versetzten dann die Betrachter immer wieder ins Staunen. Dazu gehörte beispielsweise auch ein Hundertwasser-Projekt. 2015 malten so die Kinder im Stile von Friedensreich Hundertwasser, einem österreichischen Künstler, dessen Malerei im wesentlichen von der Wirkung der Farbe ausging. An deren Ende stand eine Ausstellung, die allseits Begeisterung hervorrief. Eine weitere Herausforderung für die Schulkinder im Alter von acht bis neun Jahren war das Projekt »Kubismus«. Anders als beim Hundertwasser-Projekt waren die neuen Werke im Stile des Kubismus, einer Stilrichtung die in den Jahren 1906 bis 1908 entstanden ist und primär die künstlerische Reduzierung eines Objekts auf geometrische Figuren wie Kugel, Kegel oder Pyramiden behandelt, wesentlich größer.
Zuletzt beschäftigte sich die Kunst-AG unter anderem mit dem spanischen Künstler Joan Miró, der aus den unterschiedlichen Kunstrichtungen seiner Zeit einen eigenen, unverkennbaren Stil entwickelte. Ausgehend vom Kubismus und Surrealismus schuf er eine eigene, abstrakte und zugleich naive Sprache, die auf Linien und den Grundfarben beruht. Jedes Bild ruft den Betrachter auf, sich eine eigene Geschichte dazu auszudenken.
Und aktuell dreht sich nun wieder alles um James Rizzi, mit dem einst alles vor sieben Jahren an der Grundschule in Friesenheim begann. Damit Rizzi, Miró & Co. beim Schulfest wieder entsprechend in Szene gesetzt werden können, müssen übrigens noch die passenden Rahmen her. Die produziert natürlich Müller selbst. Rund 40 muss er noch machen, verrät er dem Lahrer Anzeiger.
Relief-Bilder
Als letztes Projekt in diesem Schuljahr steht ein weiteres Wagnis an: Relief-Bilder. Im Gegensatz zum Pinselstrich, kann man beim Relief nichts mehr verändern, so Müller. Die Bilder wirken durch ihre kräftigen Striche mit reliefartigen Konturen. »Den Kindern wird dadurch eine dreidimensionale Vorstellungskraft abverlangt. Was in diesem Alter sehr schwierig ist.«