Friesenheims Rektor Hans Lögler in Ruhestand verabschiedet
Rektor Hans Lögler geht von Bord. Viele wollten am Montag beim Abschied des Friesenheimer Schulleiters dabei sein.
Lehrer-Abschied zum Dritten: Zunächst Grundschulrektorin Cordula Hollerbach-Malutzki (Oberschopfheim) in der Vorwoche, dann Christa Klausmann-Weiß (Oberweier) am Freitag und nun am Montag der geschäftsführende Leiter aller Friesenheimer Schulen, Hans Lögler. Eines haben sie alle gemeinsam: Sie verstanden es mit Kraft, Energie und Herzblut ihre Schule voranzubringen.
Löglers Abschied begann gleich mit einer Überraschung. Die Gäste in der Aula wurden nämlich erst einmal nach draußen gebeten. Der Schulhof war leer – bis auf zwei große Musikboxen. Plötzlich Musik! Aus allen Ecken strömten Hunderte Schüler herbei, die der Rektor und seine Gäste schon zu Hause wähnten. Die Jugendlichen tanzten Zumba und verabschiedeten sich so eindrucksvoll und lautstark von ihrem Rektor.
Klares Bekenntnis
»In unserer Gemeinschaft hat jeder seinen Platz und wird geachtet.« Dieser Satz aus dem Leitbild der Schule sei Löglers pädagogisches Grundgerüst. »Sie begreifen Vielfalt als Bereicherung und hatten in ihrem pädagogischen Wirken den Anspruch jedem Kind gerecht zu werden«, sagte Schulamtsdirektorin Gabriele Weinrich, die Löglers über 42 Dienstjahre Revue passieren ließ und am Ende feststellte: »Diesem Leitbild haben sie in vollem Umfang entsprochen, Sie haben diese Haltung lebendig werden lassen und übergeben eine gut bestellte Schule und bald ein wunderbar saniertes Haus.«
Viel Leidenschaft im Berufsleben bestätigte Bürgermeister Erik Weide dem scheidenden Schulleiter. Auch Stillstand sei nicht sein Ding. »Konsequent haben sie Ihren Weg über Konrektor, Vertreter des Schulleiters und dann als Schulleiter fortgeführt«, so Weide. Die Friesenheimer Schule stehe nun nach Hans Lögler auf einem ganzheitlichen, nachhaltigen Fundament. Auf solchen Strukturen könne man aufbauen. Teil dieses stabilen Fundaments seien auf jeden Fall die Ganztagsschule und die Mensa, die in Löglers Amtszeit entstanden sind. Weide unterstrich auch Löglers klares Bekenntnis zur Realschule und damit zur Verbundschule Friesenheim.
Dieses Bekenntnis hob der frühere baden-württembergische Kultusminister Helmut Rau ebenfalls hervor. Die Friesenheimer Schule sei für ihn immer eine wichtige Stütze gewesen. Vieles, was später in die Schulpolitik als Gesetz einfloss, sei in Friesenheim zuvor ausprobiert worden. Dass bei Lögler immer die Schüler im Mittelpunkt standen, bestätigte unter anderem SPD-Bundestagsabgeordneter Johannes Fechner. Lögler habe viele große Veränderungen vollbracht. Dass Lögler an der Friesenheimer Schule vor 37 Jahren am richtigen Ort angekommen war, bestätigte er selbst in seiner Abschiedsrede – vom ersten Tag an. »Dies hat sich bis heute nicht verändert – diese Schule ist ein Teil meiner selbst geworden.«
Umrahmt wurde die über zweieinhalb Stunden dauernde Feier von exzellenten Schülerbeiträgen. Ein Auszug aus dem jüngst aufgeführten »Grusical« war ebenso dabei wie eine anmutende Akrobatik am Vertikaltuch. Den Schlusspunkt setzte eine Reprise des Toten-Hosen-Song »An Tagen wie diesen«, der vor Löglers Abschiedsrede schon einmal von Lehrern und Schülern interpretiert worden war. Zum Schluss sangen alle – auch der scheidende Schulleiter.