Sie kamen auf unterschiedlichen Wegen nach Lahr, Aman Atif aus Pakistan, Merzai Farhatullah, Mohannadulla Khodianival und Mohannad din Khaleghi, alle aus Afghanistan, sowie Camara Famara aus Gambia. Gemeinsam ist ihnen, dass sie fünf von vielen Tausend Flüchtlinge sind, die ihr Land aufgrund von Krieg und Verfolgung verlassen mussten. 

Mit vielen deutschlandweiten Projekten versucht man inzwischen, diesen Menschen nicht nur eine Unterkunft zu geben, sondern sie auf allen Ebenen auf ein Leben in Deutschland vorzubereiten. Dies gilt besonders für junge Flüchtlinge, denen man unter anderem mit einer Berufsausbildung eine Integration erleichtern will. Ziel ist dabei jedoch auch, ihre in Deutschland erlernten Fähigkeiten nach einer späteren Rückkehr in ihre Heimat entsprechend umzusetzen.

Eines dieser Projekte ist die sogenannte Einstiegsqualifizierung (EQ). Dabei werden die Betroffenen in Ausbildungsbetrieben fachpraktisch auf eine spätere Berufsausbildung hingeführt. In Lahr haben zwölf junge Flüchtlinge im Oktober 2016 von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht. Gleichzeitig wurden sie bei der Neuen Arbeit Lahr (NAL) theoretisch geschult. 

Leiter und Ideengeber

Leiter und Ideengeber dieses dualen Projektes ist der Geschäftsführer der NAL, Djahan Salar, der mit Unterstützung der Erziehungswissenschaftlerin Sandra Faisst und vielen ehrenamtlichen Helfern diesen Teil der Vorbereitung übernommen hat. Dabei verbringen die Flüchtlinge drei bis vier Praxistage pro Woche in ihren Betrieben, ein bis zwei Tage werden sie bei der NAL theoretisch geschult. Hier werden vor allen Dingen Deutschkenntnisse und Mathematik vermittelt.  

Aus unterschiedlichen Gründen haben zum Schluss nur fünf der zwölf Teilnehmer das Ziel erreicht. Die meisten Aussteiger zogen einen Arbeitsplatz vor, bei dem sie sofort Geld verdienen konnten.

Feierliche Verabschiedung

Im Rahmen einer Feierstunde wurden am vergangenen Donnerstag die fünf Absolventen vom Ausbildungsleiter in Anwesenheit der Dozenten, Helfer und Paten verabschiedet. Außerdem hatte sich trotz Wahlkampf der CDU-Bundestagsabgeordnete des Wahlkreises Emmendingen-Lahr, Peter Weiß, dazu eingefunden.

Das war nicht zufällig, denn Weiß unterstützt schon seit Jahren die NAL und hat sich auch dafür eingesetzt, dass die Erzdiözese Freiburg das Projekt fördert. Wie auch Salar, betonte er nochmals, dass das Endziel der Berufsausbildung die Rückkehr der Betroffenen in ihr Heimatland sei. Damit leiste man Entwicklungshilfe an der Basis. 

»Ich bin sicher, dass die fünf jungen Männer, die nun ihre Ausbildung beginnen, in drei Jahren ihre Gesellen- oder Angestelltenprüfung gut bestehen werden«, meinte Djahan Salar.