Geflüchtete ziehen auf den Flugplatz
Der Ortenaukreis hat erneut das ehemalige Militärverwaltungsgebäude N40 gemietet. Dort sollen ab Oktober 150 Menschen untergebracht werden. 2015 haben Ehrenamtliche aus Friesenheim geholfen.
Im ehemaligen Militärverwaltungsgebäude N40 auf dem Lahrer Flugplatz werden von Oktober an wieder geflüchtete Menschen leben. Wie Kai Hockenjos, Sprecher des Ortenaukreises, am Dienstag bestätigte, liefen derzeit bereits die Arbeiten an dem Haus, um es für die Aufnahme von bis zu 150 Geflüchteten vorzubereiten. Hintergrund ist die gestiegene Anzahl Geflüchteter in Deutschland. Auch der Ortenaukreis muss Sporthallen als Notunterkünfte wieder zweckentfremden.
„Der Landkreis hat das Gebäude N40 für zunächst sechs Monate von der Gemeinde Friesenheim angemietet“, sagte Hockenjos. Der Mietvertrag sehe die Option für eine Verlängerung der Anmietung um zunächst weitere sechs Monate vor. Aus welchen Herkunftsländern die Menschen jeweils stammen werden, sei noch offen.
Das Gebäude N40 war zwischen 2015 und 2016 schon einmal Unterkunft für bis zu 150 Geflüchtete. Großes Manko war stets die abgelegene Lage auf dem Flugplatz Lahr und die zudem schlechte Busanbindung. Damals war deshalb eine eigene Buslinie behelfsweise eingerichtet worden.
„Diesmal haben wir es hier einfacher“, sagt Hockenjos jetzt. Dank der Buslinie zu Zalando könne das Flüchtlingsheim auf diese Weise auch angebunden werden. In N40 wird es auch ein Büro für die betreuenden Sozialarbeiter geben.
Sprachkurse angeboten
2015 hatten insbesondere ehrenamtliche Helfer des Flüchtlingshilfenetzwerks Solidarität Friesenheim dafür gesorgt, dass die Geflüchteten in dem abgelegenen Heim eine rudimentäre Form der Integration erlebten. Sie boten Sprachkurse vor Ort an und organisierten Fahrdienste. 2016 gab der Kreis das Wohnheim auf, kurz darauf konnte das dauerhafte Sozialwohnungsgebäude beim Friesenheimer Bahnhof bezogen werden.