Gesangduo brilliert mit „Romantischem Jahresreigen“
Birgit Rombach und Judith Oldenburg beeindruckten beim Konzert „Romantischer Jahresreigen“ im Heiligenzeller Schlössle mit ihren klaren Stimmen. Besonders die Duette von Fanny Mendelssohn beeindruckten die Zuhörer.
Einen romantischen Liederreigen durch das Jahr erlebten die Besucher am Samstagabend im Heiligenzeller Schlössle. Die Sopranistin Birgit Rombach und Judith Oldenburg, die mal die Sopran- und mal die Altstimme übernahm, wurden dabei von Ruth Oldenburg am Klavier begleitet. Ihr Programm passte wunderbar zum verträumten Ambiente des Anwesens. Dabei wurden die Zuhörer nicht nur durch die Jahreszeiten geführt, sondern auch durch die Epoche der Romantik im frühen 19. Jahrhundert.
Klare Stimmen
Um die Jahre 1820 bis 1840 bestimmten Flora und Fauna die Kunst, Literatur und Musik. Besonders Blumen waren ein beliebtes Thema. Und auch in den Duetten der beiden Sängerinnen durften das Maiglöckchen und das Vöglein nicht fehlen. Mit ihren klaren Stimmen verliehen sie den Liedern von Robert Schumann, Felix Mendelssohn und seiner Schwester Fanny Mendelssohn einen tiefen Zauber.
Die beiden Frauenstimmen nahmen den Saal ohne jeglichen technischen Aufwand voll und ganz ein. Einzigartig war die Aufführung einiger Lieder von Fanny Mendelssohn. Wie in der Romantik üblich untersagte ihr die Familie weitgehend, ihre Kompositionen zu veröffentlichen. Der Vater befürchtete, dass sie die Karriere des jüngeren Bruders Felix Mendelssohn-Bartholdy gefährden könnte. Erst im Jahre 1965 wurden die Arbeiten der begabten Komponistin der Stiftung Preußischer Kulturbesitz anvertraut und gelangten in den 1980er Jahren in den Umlauf.
Unterstützung durch Goethe
Fanny Mendelssohn selbst beklagte sich, dass es in ihrer Zeit kaum Texte gab, die sich zu vertonen lohnten. Kein geringerer als Johann Wolfgang von Goethe griff zur Feder und überließ ihr sein Gedicht „Mai“.
Mit großem Hintergrundwissen lies Michael Weiß die Zuhörer an diesen Begebenheiten teilhaben. Die Zuhörer hatten an diesem Abend reichlich applaudiert und machten damit ihren sichtlichen Genuss am Vortrag der beiden Künstlerinnen deutlich.