Geschichtsträchtiger Ausflug der Realschule ins Elsass
Schüler der Realschule Friesenheim machten sich kürzlich auf den Weg ins Elsass. Hier erwartete sie ein Geschichtsexkurs unter anderem zur Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslagers "Natzweiler-Struthof".
Schüler der 9. und 10. Klassen der Realschule des Bildungszentrums Friesenheim unternahmen eine Geschichtsreise ins nahe Elsass, wie aus einer Pressemitteilung der Realschule Friesenheim hervorgeht. Die Bundeswehr ermöglichte durch die Bereitstellung der Busse den Ausflug, der die Schüler zuerst zum Museum »Mémorial Alsace Moselles« brachte.
Hier erfuhren die Schüler in einer Ausstellung vom Schicksal der Elsässer und Mosellaner, die zwischen 1870 und 1945 viermal ihre Staatsangehörigkeit wechseln mussten. Inszenierungen, Dokumente und Zeitzeugenberichte sorgten für einen eindrucksvollen und kurzweiligen Besuch.
Etwa 52.000 Häftlinge
Die nächste Station war dann die Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslagers »Natzweiler-Struthof«, welches von 1941 bis 1944 als »Straf- und Arbeitslager« der Nationalsozialisten diente. Etwa 52 000 Häftlinge aus ganz Europa wurden in das Lager deportiert, das hoch oben in den Vogesen angesiedelt wurde.
Etwa 22.000 Häftlinge überlebten die grausamen Haftbedingungen mit Krankheiten, Kälte, Mangelernährung, Folter und gezielter Ermordung nicht. Die Schüler konnten an dem kalten Wintertag, trotz warmer Jacken, Schals und festen Schuhen, einen Eindruck von der Grausamkeit des Lagerlebens bekommen – bei welchem die Häftlinge oftmals nur in einem dünnen Häftlingsanzug schwerste Zwangsarbeit verrichten mussten.
Die Schüler waren sich auf der Heimreise weitestgehend einig: Es war kein einfacher Ausflug, aber einer, den jeder Schüler einmal in seinem Leben gemacht haben sollte – denn nur wer einmal ein solches Lager gesehen hat, kann auch den Menschen gerecht werden, die damals dort leben mussten.