Gratulation! Lahrs FDP-Fraktionschef Jörg Uffelmann wird 75
Seit 36 Jahren prägt er im Gemeinderat das Gesicht der Lahrer Freidemokraten; und er fühlt sich fit genug, noch eine Legislaturperiode dranzuhängen: Jörg Uffelmann. Am Donnerstag wird der Kommunalpolitiker 75 Jahre alt.
Im Mai 2019 sind Kommunalwahlen, und »auf Bitten meiner Parteifreunde« wird FDP-Mann Jörg Uffelmann auch mit 75 noch einmal für den Gemeinderat der Stadt Lahr kandidieren. Für den studierten Juristen ist dies »keine Frage des Alters, sondern der körperlichen und geistigen Fitness«, wie er sagt. Und die hat er sich durch seine vornehmlich sportlichen Hobbys bis heute bewahrt. Tennis, Skilauf, Schwimmen und Wandern gehören ebenso dazu wie kulturell geprägte Reisen mit seiner Ehefrau Brigitte.
Nachwuchswerbung
Auch weil es um den kommunalpolitischen Nachwuchs nicht eben rosig bestellt ist, kandidiert Jörg Uffelmann erneut fürs Stadtparlament: »Von selbst kommt kaum jemand«, weiß der Stadtrat, dass Nachwuchswerbung gefragt ist. Dieses Problem haben seiner Beobachtung nach aber alle etablierten Parteien. »Es ist nicht mehr ganz so einfach«, die Kandidatenliste mit 32 Personen zu füllen, sagt Uffelmann. 25 Bewerber hat die Lahrer FDP bislang beisammen. »Diese Zahl macht optimistisch«, glaubt er an das komplette personelle Angebot seiner Partei bis zur Wahl im Mai 2019.
»Das politische Geschäft gefällt mir immer noch«, gibt Uffelmann unumwunden zu und unterstreicht: »Die letzten zehn Jahre waren besonders interessant.« In diesem Zusammenhang nennt er die Stichworte Stadtentwicklung und Landesgartenschau (LGS). Letztere wird seiner Überzeugung nach auch eines der wichtigen städtischen Themen in nächster Zukunft sein, explizit die »Abwicklung« der Schau und die Zukunft der Daueranlagen auf dem LGS-Gelände. Besonders im Blick behalten werden müssen laut Uffelmann auch die Bäder, der Verkehr und die Bildung: »Wir müssen noch viel für die Schulen tun.«
Der Vorsitzende der mit drei Stadträten kleinsten Lahrer Gemeinderatsfraktion strebt für die nächste Legislaturperiode vier Sitze für die FDP an, »damit die Arbeit besser aufgeteilt werden kann«. Die Chancen dafür stehen laut Uffelmann »derzeit nicht schlecht«. »Auf kommunaler Ebene waren wir in Lahr ohnehin stets eine Neun- bis Zehn-Prozent-Partei.« Mit 36 Ratsjahren in ununterbrochener Folge ist Jörg Uffelmann der nach Dienstjahren drittälteste Lahrer Stadtrat; nur Walter Caroli (SPD) und Roland Wagenmann (Freie Wähler) sitzen länger im Gemeinderat. Ins Stadtparlament eingezogen ist Uffelmann 1982 als Nachrücker für seinen Parteifreund Jochen Heil, nachdem jener zum Ersten Beigeordneten der Stadt Lahr gewählt worden war.
In der Skigilde aktiv
Als »Kriegskind« in Dessau geboren, kam Jörg Uffelmann über Nordrhein-Westfalen 1956 als Zwölfjähriger mit seinen Eltern nach Lahr, wo er sich rasch einlebte und sich schon bald als Lahrer fühlte. Der Skigilde stand er 33 Jahre – bis 2010 – vor und arbeitet dort immer noch im Vorstand mit.
Einer der Hauptpersonen war Uffelmann zuletzt bei dem umstrittenen Wohnbauprojekt Altenberg. Als Vorsitzender des Vereins Erstes Deutsches Reichswaisenhaus machte er durch den Verkauf des 6,5 Hektar großen Vereinsgeländes am Lahrer Hausberg Altvater den Weg frei für die Baupläne des Investors Deutsche Bauwert AG. »Es war keine Spaßveranstaltung«, sagt er zum heftigen Gegenwind seitens der Bürgerinitiative, »aber völlig legitim.«
Seine Tätigkeit als Fachanwalt für Familienrecht hat Jörg Uffelmann Ende 2016 eingestellt. Das kommt auch seiner Familie zugute. Die beiden Töchter wohnen mit ihren Familien am Bodensee respektive in Berlin und haben den Jubilar mittlerweile zum vierfachen Großvater gemacht – Enkelkind Nummer fünf »ist unterwegs«. Mit seiner Frau Brigitte will er auch weiterhin gerne auf Tour gehen. Die nächsten Ziele: Warschau als Städtereise, Thailand als Fernreise.