Grossmann-Group kauft Heimburger-Haus in Meißenheim
Die Kehler Grossmann-Group hat das denkmalgeschützte Heimburger-Haus in Meißenheim gekauft. Die Planung sieht eine sorgsame Renovierung vor und das Gebäude soll durch einen Anbau ergänzt werden.
Architekt Jürgen Grossmann hat gemeinsam mit seiner Frau Mila und drei Mitarbeitern der Grossmann-Group das Heimburger-Haus in Meißenheim gekauft, das teilt die Grossmann-Group in einer Pressemeldung mit. Mitte November sind die Kaufverträge dazu unterzeichnet worden. Die Investoren um den Kehler Architekten und Immobilienentwickler haben vor, das denkmalgeschützte Fachwerk-Gebäude in direkter Nachbarschaft von Schule und Festhalle ab Frühjahr 2020 denkmalgerecht zu sanieren.
Grossmann und seine Teilhaber erwerben das etwa 125 Quadratmeter große Gebäude an der Straße sowie einen Teil des Areals, auf dem früher der große Gutshof stand. Der weitaus größere Teil des Grundstücks bleibt also im Besitz der Gemeinde. So besteht für sie die Möglichkeit, künftig sowohl den Schulhof zu erweitern als auch zusätzliche Parkplätze rund um die Festhalle zu schaffen.
Grossmann hat vor, das denkmalgeschützte Heimburger Haus so originalgetreu wie nur irgend möglich zu erhalten. In enger Abstimmung mit dem Amt für Landesdenkmalpflege soll dabei auch der Charakter der Innenräume erhalten bleiben. Das führt dazu, dass die Immobilie nur für Wohnen auf Zeit genutzt werde, als so genanntes Boarding-Haus, in dem die jeweiligen Mieter immer nur für ein paar Tage oder Wochen bleiben. Zudem ist ein Anbau für die Realisierung von Wohnungen und Laden- oder Büroflächen geplant.
„Erst dadurch ist es möglich, das Gesamtprojekt wirtschaftlich darzustellen“, sagt Jürgen Grossmann, der die Kosten für die Sanierung des Hauses und den geplanten Anbau zwar noch nicht genau beziffern mag. Insgesamt aber dürfte das Investment im siebenstelligen Bereich liegen. Grossmann teilte mit, dass der Bauantrag bereits eingereicht ist. Schon seit längerem hat Grossmann Interesse an dem Objekt. Bis vor zwei Jahren noch war jedoch unklar, ob die Gemeinde das Haus gegebenenfalls als neues Rathaus nutzen würde. Inzwischen ist die Verwaltung aber ins frühere Gebäude der Firma Fuchs Technology umgezogen, dass ebenfalls von Grossmann entworfen wurde.
Wirkliches Kleinod
Gedacht ist an eine gemischte Nutzung, durch eine Bäckerei mit kleinem Café und einen Friseursalon. Im Neubau entstehen zwölf Wohnungen mit je knapp 40 Quadratmetern und im Altbau eine weitere Wohnung mit 70 Quadratmetern, die zu attraktiven Preisen vermietet werden sollen. „Das Areal mit dem denkmalgeschützten Wohnhaus ist ortsbildprägend und ein wirkliches Kleinod im Ortszentrum von Meißenheim. Es wäre schade gewesen, wenn dieses Gebäude mit seinem Charme noch länger leer gestanden hätte“, sagt Grossmann, der miterlebt hat, wie die 1932 gebauten Wirtschaftsgebäude, die sich einst an das Heimburger-Haus anschlossen, 2014 abgerissen wurden.
Seit dem Bau im Jahr 1907 war in dem nun denkmalgeschützen Haus niemals etwas saniert oder umgebaut worden. Nach dem Tod des letzten Bewohners Hugo Heimburger im Jahr 2007 hatte es die Gemeinde Meißenheim für 250 000 Euro erworben. Seither steht es leer. Seit 2015 schon hatte sich der Kehler Architekt darum bemüht, das Gelände mit dem markanten Gebäude in der Hauptstraße zu erwerben.
Damals konnte sich die Gemeinde jedoch noch nicht zu einem Verkauf entschließen und hatte stattdessen geprüft, ob ein Teil der Gemeindeverwaltung in das Heimburger-Haus umziehen kann.