Grundschüler aus Oberschopfheim und Illkirch im Wald
Länderübergreifende Waldpädagogik prägte zwei Treffen von Oberschopfheimer und Illkircher Schulkindern. Am Dienstag waren Dritt- und Viertklässer im Wald unterwegs.
Die Ecole élémentaire du Nord in Illkirch und die Grundschule Oberschopfheim verbinden seit vielen Jahren eine freundschaftliche Bande. Erst vor drei Wochen waren Erst- und Zweitklässer beider Schulen im Oberschopfheimer Wald unterwegs. Am Dienstag ging es mit den älteren Schülern unters badische Blätterdach. Erneut trafen sich rund 100 deutsche und französische Schüler an der Auberghalle, wo man sich gegenseitig mit deutschen und französischen Liedern begrüßte. Danach ging es zur Lendersbachhütte, wo bereits zwei Förster auf die Schulkinder warteten: zum einen Friesenheims Revierförster Christian Junele, zum anderen Walter Voß, der zugleich Fachmann für Erlebnis- und Waldpädagogik beim Amt für Waldwirtschaft in Offenburg ist.
Bei der Schwüle mussten sich die beiden Waldexperten noch ein wenig gedulden, denn an der Hütte war erst einmal eine Trink- und Vesperpause für die Schüler angesagt. Alle trugen übrigens ein Schildchen um den Hals, die Tieren des Waldes zugeordnet waren: Eule, Eichhörnchen, Wildschwein, Hase, Fuchs und Igel. Kaum war das Beschnuppern, Kennenlernen und Vespern vorüber und die Gruppen nach den Tiernamen aufgeteilt, strömten die Kinder rund um die Lendersbachhütte aus, um das Ökosystem zu erkunden.
Polizei im Forst
Waldpädagoge Voß brachte seine erste Gruppe sofort zum Staunen und »Verzweifeln« gleichermaßen. Gestaunt wurde über den Förster, der hervorragend das Pfeifen der Vögel imitieren kann. Etwas verzweifelt war zunächst mancher Schüler, weil er das mit dem Pfeifen nicht so richtig hinbekam. Um so größer war dann die Freude, als es dann mit etwas Nachhilfe doch klappte. Nach der Vogelkunde ging es zu den Ameisen. Gleich zwei große Haufen konnten die Schüler in Augenschein nehmen. Erneut Staunen als Voß einen Specht simulierte und Naserümpfen als mal jeder das Abwehr-Sekret der Ameisen riechen durfte. Den Kindern wurde zudem die Wichtigkeit der Ameisen als Waldpolizisten vermittelt, weshalb man nie einen Bau zerstören soll.
Bei Christian Junele ging es um die Bäume. Zwischendurch zog eine Blattwanze die Aufmerksamkeit der Kinder auf sich. »Die stinkt.« Und flugs war die Wanze wieder weg. Da war der Duft der Blätter mehr als willkommen. Thalia aus Oberschopfheim schnüffelte nur noch an einem Douglasien-Blatt. »Das riecht wunderbar nach Zitrone.« Auch die Lehrerinnen hatten Stationen. Unter anderem galt es mit Materialien des Waldes Tiere bildhaft darzustellen. Vanessa aus Illkirch und Lea aus Oberschopfheim entschieden sich für eine Eule. Die Drittklässlerinnen strahlten, da ihre Eule mit den lila Augen letztlich von allen bewundert wurde. Zurück an der Auberghalle gab es Kuchen, bevor es für die Freunde wieder zurück ins Elsass ging.