Häs-Abstauben im Oberschopfheimer »Narrenkeller«
Voll auf Grün stehen die Fasent-Ampeln bei der Stänglihocker Narrenzunft (NZO): Mit frisch abgestaubten Häs und zehn frisch getauften Narren starten die Stänglihocker in die Fasentsaison.
Zwölf Auswärtstermine füllen den närrischen Fahrplan. Die traditionelle Fasent steht in diesem Jahr unter dem Motto »Heimat«.
Das schon seit knapp zehn Jahren veranstaltete Häs-Abstauben lockte am Freitagabend wieder einmal die Mitglieder der drei Gruppierungen Stänglihocker, Lohbachhexen und Fanfarenzug in den Narrenkeller. »Ein Jahr war nix los, nun soll die Fasent wieder Stimmung bringen«, verkündete Alois Oschwald, während Sabrina Hauser und Alexandra Röderer symbolisch die Masken und Kostüme zweier Vertreter von Stänglihockern und Lohbachhexen entstaubten.
Voller Terminkalender
Angesichts des von Hauser vorgestellten, auch in diesem Jahr prall gefüllten Terminplans dürfte sich in den nächsten zwei Monaten kaum Staub auf den Häs ansammeln. Für ihn gibt es sicher keine Chance angesichts der zwölf Termine, die bis zur Teilnahme am Umzug in Gundelfingen reichen.
Los geht es für die Narren bereits am Samstag. 12. Januar, mit der Teilnahme am Brauchtumsabend in Offenburg-Weier. In der Zeit vom schmutzigen Donnerstag bis zum Fasnachtsdienstag bleiben die Narren im Dorf und pflegen das Brauchtum im Heimatort.
Trotz der zahlreichen Auswärtstermine ist die Narrenzunft einmal mehr bemüht, das närrische Brauchtum als Kulturgut zu pflegen. Die NZO identifiziert sich schon immer stark mit dem Ort. Das für die anstehende Kampagne gewählte Motto »Heimat« stellt dies noch ein Stück weit deutlicher unter Beweis.
Nachdem der Fanfarenzug mit imposanter Stärke von annähernd 20 Musikern bereits für Stimmung gesorgt hatte, wurde am Freitagabend das aktuelle Motto »Heimat« zugleich musikalisch umgesetzt.
Musikalische Heimat
Urgestein Alois Oschwald erhielt Unterstützung von Musikerkollege Bernhard Krämer: »Volkslieder, Fasentlieder und Lumpen-Lieder« – so bezeichnete Oschwald das Repertoire der beiden Musiker und Sänger. Beim Stelldichein waren Mitsingen und gute Laune angesagt. Der Fanfarenzug hatte mit der »Schwarzwald-Marie« und der »Vogelwiese« ebenfalls Heimatklänge parat.
Wie rege und gesellig das Vereinsleben bei der NZO ist, hat sich offenbar auch bei der jüngeren Generation im Dorf herumgesprochen. Auch das stetige Rühren der Werbetrommel durch NZO-Mitglieder dürfte zum erfreulichen Umstand geführt haben, dass zehn Neumitglieder, sieben Stänglihocker und drei Lohbachexen neu in Zunft aufgenommen werden konnten.
Vor der eigentlichen Narrentaufe mit »Lohbachwässerli« hatte sich Hexenmeister Heiko Mescheder so einige Hürden ausgedacht, die die Täuflinge im Rahmen einiger Geschicklichkeitsspiele erfolgreich überwanden.
Eine Schwäche zeigte sich jedoch an diesem Abend: Das überwiegend junge Narrenvolk konnte mit so manchem Volkslied nur wenig anfangen. Trotz ausgegebener Liedertexte scheint da noch einiger Übungsbedarf zu bestehen.