Harmonikafreunde aus Schuttern beeindrucken ihr Publikum
Für den Besucher von außerhalb ist überraschend gewesen, wieviele Menschen sich am Samstag in der Offohalle einfanden, um sich vom Jugend- und Erwachsenenorchester der Harmonikafreunde »Schutterklänge« verzaubern zu lassen.
Moderator Christian Junele begrüßte die mehreren Hundert Gäste in der vollbesetzten Halle der, nach seinen Worten, »Kulturmetropole der Region Schuttern«. Mit Blick auf die Konzerte im Ortsteil allein der vergangenen drei Wochen, lag Junele damit richtig.
In der Vorstellung des Jugendorchesters nahm er noch einmal Bezug auf dessen Programm des Vorjahres, das mit irischer Musik begeisterte. Aufgrund der Emotionen, die diese Musik bei ihm und vielen Gästen damals ausgelöst habe, sei die Familie Junele darauf nach Irland in den Urlaub gefahren. Er bat Dirigentin Anna-Sophie Schubert, für das kommende Jahr doch bitte schwedische Klänge einzustudieren, weil er auch dort gern einmal Urlaub machen wolle.
Der Abend wurde also mit viel Humor eingeleitet und beinhaltete neben diesem auch viel musikalisches Können.
Besonders stolz ist man bei den Harmonikafreunden in Schuttern auf die eigene Jugendabteilung, die ihre Qualitäten gleich zu Beginn unter Beweis stellte. Akkordeon ist wahrlich kein leicht zu spielendes Instrument. Es gehört viel Übung und Konzentration, Leidenschaft und Hingabe dazu, dieses mit der Sicherheit zu beherrschen, die die Jugendlichen unter Beweise stellten.
Musik und Theater
Nach kurzer Umbaupause begrüßte der Vorsitzende der Harmonikafreunde »Schutterklänge«, Hans-Jürgen Kopf, Besucher und Ehrengäste. Moderator Junele bereitete das Publikum auf den musikalischen Höhepunkt vor: Es folgte eine Reise durch alle Kontinente.
Die vorgetragenen Stücke beinhalteten vieles, was man mit den besuchten Ländern verbindet: vom feurigen Tango Argentiniens, für das Akkordeon prädestiniert, begnadet dargeboten von allen Akteuren, bis hinein in die Weltstadt New York. Dirigent Peter Kounis und seinen Musikern war die Anspannung anzumerken.
»City Moments« von Hans-Günter Kölz ist ein Song, der für das Akkordeon geschrieben wurde und den Musikern alles abverlangte. Später verriet ein Musiker dem Lahrer Anzeiger, dass man sich im klaren war, dass dieser Titel keine leichte Kost sein würde. Er habe alle an ihre Grenzen gebracht und man sei glücklich, dieser Herausforderung gewachsen gewesen zu sein.
Aus dem Publikum war Bewunderung zu vernehmen. »Alle Achtung«, hörte man am Tisch, unterstrichen von heftigem Kopfnicken. Weiter ging es auf einer musikalischen Zugfahrt durch die Schweizer Alpen nach Tirol, wo man den Gassenhauer »Dem Land Tirol die Treue« intonierte, was manchen Gast sogar zum Mitsingen anregte.
An der Verbeugung des Dirigenten waren am Ende Entspannung und Freude über das Geleistete abzulesen. Als zur Zugabe »Die kleine Schwarzwald-Marie« erklang, sang die Halle textsicher mit. Lautes »Bravo« und lang anhaltender Beifall waren der Dank des Publikums.
Nach einer weiteren Umbaupause führte die Laienspielgruppe der Harmonikafreunde das Theaterstück über den »Sauna-Gigolo« auf. Heiter und ausgelassen ging in Schuttern ein großer Abend zu Ende.