Heiligenzell hat mehr Bürger als vor einem Jahr
Heiterer Neujahrsempfang im Schlössle in Heiligenzell am Sonntag.
Der Duft frisch gebackener Laugen- und Neujahrsbrezeln strömte den Besuchern gleich nach dem Betreten des Schlössles entgegen. Der Blick in Richtung Seitenwand ließ die noch verschlossenen Sektflaschen erkennen. Die Geräuschkulisse unterstrich, was da geboten wurde. Alles, was Rang und Namen in der Gemeinde hat, war der Einladung von Ortsvorsteher Gerold Eichhorn gefolgt.
Ein ganz besonderes Willkommen galt Heiligenzeller Gästen wie Josef Sailer, Sybille und Uli Dibbern, Oswald Fahrner und Horst Herkersdorf, die sich immer wieder kreativ oder ehrenamtlich für Heiligenzell einbringen. Nachdem gefühlt tausendfach jeder jedem »ein gutes Neues« gewünscht hatte, wurde der festliche Empfang musikalisch durch das Trio Georg Eichhorn, Eddie Haid und Maddy Eichhorn eröffnet. Klassisch flott ihre Lieder, die sie gekonnt und mit hohem Niveau vortrugen.
Nach seiner Begrüßung ging Hausherr Georg Eichhorn auf den eigentlichen Anlass des Neujahrsempfangs ein. Der Ortsteil sei sehr gut aufgestellt. Die Einwohnerzahl ist erneut gestiegen: von 1373 Ende 2017 auf jetzt 1400. Fünf Eheschließungen und zwölf Geburten vermeldete der Orstvorsteher. Bald seien im Kindergarten wieder alle 65 Plätze belegt. Rund 60 Kinder besuchen derzeit die Grundschule. Zum Thema Flüchtlinge wies der Ortsvorsteher darauf hin, dass sich die Flüchtlingsarbeit in Kloster und Pfarrhaus gut stabilisiert habe, was Belegung und Personal betreffe. Während im Pfarrhaus etwa zwölf Personen leben, wohnen im Kloster derzeit etwa 25 Personen in Einzel- und Mehrfachbelegung. Weitere Anforderungen durch das Landratsamt liegen bis dato nicht vor.
Natürlich wurde auf die erfolgreiche Vereinsarbeit in Heiligenzell hingewiesen. Von den Feuerhexen über Musikverein, Feuerwehr und den Verein der Haus und Gartenfreunde bis hin zum Sportverein leisteten alle Mitglieder »einen wunderbaren Beitrag für das Gemeinwohl im Ehrenamt«, so Eichhorn. Zuletzt wurden verdiente Mitbürger geehrt, die sich vor allem mit ihrem Blumenschmuck im Ort und an den Wegkreuzen engagiert haben und das auch weiter machen werden. Dank und ein Präsent gingen hierfür an Hans Weiß, Irene Papst, Margitta Schlawinski, sowie Irmgard Müller und Susan Salabe Blank.
Historischer Vortrag
Danach übernahm Ekkehard Klem auf seine ureigene Art und Weise das Mikrofon. Er lud die Gäste ein, sich mit ihm und vor allem mit dem letzten Abt des Klosters Schuttern, dem Hochwürdigen Placidus III, Bacheberle, auf eine grandiose Zeitreise zu begeben. Klem versetzte die Zuhörern in das ausgehende 17. und frühe 18. Jahrhundert mit einer Leidenschaft, das angenommen werden konnte, der Abt hätte leibhaftig Gestalt in der Person von Klem Gestalt angenommen. Herrlich, amüsant und durchaus wissenswert, so dass so mancher Besucher den Neujahrsempfang in Heiligenzell bestimmt mit den Gedanken verließ: »Wieder etwas gelernt«.