Helmut Gallus aus Oberschopfheim feiert seinen 80. Geburtstag
Helmut Gallus aus Oberschopfheim feiert am Freitag seinen 80. Geburtstag und blickt im Gespräch mit dem Lahrer Anzeiger auf sein Leben zurück.
Er ist Ehemann, Familienvater, Opa und Vereinsmeier. Dies alles garantiert Helmut Gallus an seinem 80. Geburtstag eine große Gratulantenschar. Doch darauf sind der Jubilar und Ehefrau Paula bestens vorbereitet. Neben so manchem Familienfest ist im Hause Gallus schon seit Jahrzehnten am Rosenmontag Tag der offenen Tür. 50 bis 60 Narren zu bewirten, meisterten sie stets mit Gastfreundschaft und Routine. Würden noch alle Oberschopfheimer hinzukommen, denen Gallus ein Dach über dem Kopf beschert hat, wäre die Gästeliste endlos lange.
Denn der gebürtige Oberschopfheimer trat nach der Volksschule und einem Jahr als Waldarbeiter in die Fußstapfen seines Vaters und Großvaters. Bereits 1904 hatte Helmuts Großvater Wilhelm ein Baugeschäft gegründet, welches später von Vater Georg weitergeführt wurde. Nach der Ausbildung zum Maurer zog es Gallus 1964 zur Meisterschule an den Bodensee. Der VW-Käfer der Familie erleichterte die Zeit spürbar. Der Käfer gehörte zwar seinem Vater, allerdings besaß dieser keinen Führerschein. So hatte Helmut zwar den Käfer zur eigenen Nutzung, war damit aber auch im Dienste der Familie unterwegs. „Ich war oft der Chauffeur von meinen Eltern.“
Bindung gestärkt
Die weiteren Stationen in Gallus’ Leben nahmen einen Verlauf, wie er kaum hätte besser sein können. 1966 heiratete er seine Paula, geborene Gißler. Kennengelernt hatten sich die beiden beim Turnverein (TVO). Der TVO brachte das junge Glück zusammen und stärkte die Bindung zum Verein. Denn Helmut Gallus erwies sich auch für den Verein zum Glücksfall. Bei der Errichtung der Turnhalle war er vom Fundament bis zur Fertigstellung dabei. Sein Sachverstand und seine Hilfsbereitschaft waren immer gefragt. Und auch mit seinen turnerischen Talenten setzte er Akzente. Gallus gehörte der Ortenauer Kunstturnriege an. Sein verschmitzter Humor blitzte insbesondere bei der Vereins-Fasnacht auf. Als „Männli & Wiebli“ erheiterte er mit Ehefrau Paula so manche Veranstaltung. 40 Jahre gehörte der zum Ehrenmitglied ernannte Gallus dem Vorstand an.
Aus beruflicher Sicht bestimmte das Baugeschäft den Alltag. 1969 hatte er in dritter Generation den Betrieb übernommen. Nach 34 Jahren der Verantwortung wurde der Geschäftsbetrieb 2003 eingestellt. Ein Jahr vor dem 100-jährigen Jubiläum fand sich kein Nachfolger. Die Kinder Sabine und Axel schlugen andere Berufswege ein. Über die vier Enkel freut sich der Jubilar, zumal die „Kleinen“ täglich Besuche abstatten.
Dass er in Sachen Mobilität mittlerweile krankheitsbedingt eingeschränkt ist, nimmt Helmut Gallus so wie es ist. Das Autofahren hat er eingestellt. Er will weder sich noch andere gefährden. Mit Hilfe seiner Paula ist er dennoch mobil: „Meine Frau Paula ist eine besondere Stütze für mich“ – sicherlich auch am Freitag, wenn sich zahlreiche Gratulanten die Türklinke in die Hand geben.