Nestler-Areal

Hier entstehen in Lahr Wohnungen in Innenstadtnähe

Ines Schwendemann
Lesezeit 3 Minuten
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20. September 2019

Neuer Wohnraum in Innenstadt-Nähe soll auf dem ehemaligen Fabrikgelände von Nestler Wellpappe entstehen. Am Mittwoch wurden die vorläufigen Pläne vorgestellt. ©Endrik Baublies

Das »Quartier am Stadtpark« nimmt Formen an. Der Technische Ausschuss stimmte dem Bebauungsplan-Verfahren für das ehemalige Nestler-Gelände am Mittwoch zu. Dennoch kritisierten die Mitglieder einige Punkte.

 Acht Wohngebäude sollen auf dem ehemaligen Gelände von Nestler Wellpappe entstehen. »Entsiegelung« ist das Stichwort, das Architekt Hans Jakel am Mittwoch im Technischen Ausschuss wählte. Die Fabrikanlage soll zurückgebaut werden. Zwischen den Gebäuden sind Rasen, Bäume und ein Spielplatz geplant. Die ehemalige großflächige Bebauung zwischen den Straßen »Am Stadtpark«, Lindenbergstraße und der Dinglinger Hauptstraße soll durch mehrere bis zu siebenstöckige Gebäude ersetzt werden. 

80 Prozent der bisher industriell genutzten Fläche seien zubetoniert, betonte Jakel. Das komplette Gebiet solle autofrei gehalten werden, die Einfahrt ist in Richtung Stadtpark geplant. Unter den Gebäuden soll eine Tiefgarage entstehen. Außerdem sind überdachte Stellplätze für Fahrräder angedacht. Allerdings – und das betonte Uwe Birk vom Investor Deutsche Bauwert AG – würden durch die unterirdische Radgarage Mehrkosten in Höhe von 8000 Euro pro Wohnung entstehen. Zu Bedenken gab er außerdem: »Beim Quartiersplatz werden derzeit nur 12,5 Prozent des Kellers genutzt.« 

Dorothee Granderath (Grüne) sah Birks Argumentation kritisch: »Eigentlich ist das ›Quartier am Stadtpark‹ ein Ort, an dem man kein Auto benötigt.« Vielmehr gebe es zahlreiche Anbindungen zum öffentlichen Nahverkehr und die Möglichkeit, mit dem Fahrrad oder zu Fuß in die Stadt zu gelangen. »Wir wollen schließlich eine Mobilitätswende.« Deshalb sei es für sie nicht nachvollziehbar, wieso nun zum Nachteil der Fahrradfahrer gebaut werden solle. »Dass die Fahrradständer so teuer sind, muss nicht sein.« Granderath verwies auf die funktionalen Unterstellplätze am Bahnhof. »Außerdem wollen die wenigsten ihr Rad in einem dunklen Keller abstellen«, argumentierte sie. Es sei nicht vom Fahrrad-Nutzer her gedacht worden.

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Bezahlbar bleiben

Ilona Rompel (CDU) lobte hingegen das Bebauungskonzept: »Wir sind sehr froh, dass einen Investor gibt.« Das Gebiet in Innenstadt-Lage, das ohnehin versiegelt sei, werden jetzt für den Wohnungsbau genutzt. »Es sollte allerdings immer noch bezahlbar bleiben.« Auch eine Infoveranstaltung für die Anwohner müsse es nochmals geben. Annerose Deusch (Freie Wähler) betonte, ihre Fraktion begrüße die Entwicklung. Roland Hirsch (SPD) sagte, man stehe erst am Anfang des Verfahrens. »Wir brauchen Wohnungen mit einer entsprechenden Sozialwohnungsquote.« Manfred Himmelsbach (AfD) fragte, inwieweit sich die Sozialwohnungen von den anderen Wohnungen unterscheiden würden. »Gar nicht«, erklärte Birk. Ein Unterschied in der Ausstattung würde das Gesamtbild der städtebaulichen Qualität mindern. 

Himmelsbach wollte weiter wissen, ob vier Etagen nicht reichen würden. Jörg Uffelmann (FDP) konterte: »Wir werden uns daran gewöhnen müssen, dass wir nach oben bauen müssen.« Hinsichtlich der Fahrradstellplätze sagte Uffelmann: »Wenn sie nach oben verlagert werden, fehlt uns der Platz für das Grün zwischen den Gebäuden.« 

Jürgen Durke (Tierschutzpartei) regte Begrünung auch an den Wänden und Solarzellen auf den Dächern an. Diese Vorschläge wurden aufgenommen. Wilfried Wille (CDU) machte zudem darauf aufmerksam, dass auch Parkplätze für E-Autos in Zukunft wichtig seien. Birk gab die Zusage, dass eine Nachrüstung hinsichtlich solcher Parkplätze möglich sei und eingeplant werde. Die Räte stimmten dem Bebauungsplan-Verfahren mit einer Enthaltung zu. 

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