Historische Verein Oberschopfheim hat mehrere Kleindenkmale gerettet
Für die Renovierung von vielen Kleindenkmalen hat der Historische Verein in den vergangenen zehn Jahren 87 000 Euro ausgegeben. Für das jüngste Vereinsmitglied wurde die Satzung geändert.
Zehn Jahre nach seiner Gründung im Jahr 2011 hat der Historische Verein Oberschopfheim bei seiner Hauptversammlung eine positive Bilanz gezogen: Sieben größere Ausstellungen wurden in dieser Zeit veranstaltet, fast 90 000 Euro für die Renovierung zahlreicher Kleindenkmale ausgegeben. Lediglich 15 Mitglieder wohnten der Hauptversammlung in der Auberghalle bei. Für den wiedergewählten Vorsitzenden Willi Ehret kein Beinbruch, wisse er sie doch, wenn es darauf ankommt, hinter sich, ebenso wie Sponsoren – Geldinstitute ebenso wie Firmen oder Privatleute.
87.000 Euro verschlungen
Das Mammutprojekt namens „Restaurierung von Kleindenkmalen“ – Wegkreuze oder steinerne Madonnen – habe in diesem ersten Jahrzehnt 87 000 Euro verschlungen. Wobei Vorstandsvize und Ortsvorsteher Michael Jäckle die Frage stellte: „Was wäre, wenn der HVO die Kleindenkmale nicht restauriert hätte? „Wir hätten wohl bald keine mehr, sie würden alle verfallen.“
Die Restaurierung sei prächtig gelungen, so Jäckle. Am 14. Oktober werde am Dorfbach westlich der B 3 ein weiteres Wegkreuz eingeweiht. Erneut ein Dokument des Engagements des HVO beim Erhalt der steinernen historischen Zeugen. Viel Lob hatte Jäckle für Willi Ehret für dessen engagiertes Anzapfen von Spendengeldern, wobei er selbst „auf dem kleinen Dienstweg“ gerne mithelfe. Ärgerlich für Ehret ist, dass wiederholt eine Madonnen-Statue von Unbekannten zerstört wurde.
Dass gerade auch die weiteren Hauptverantwortlichen – Archivar Bruno Schaubrenner, Rechner Ewald Schaubrenner, Schriftführerin Christa Beck und der Medienbeauftragte Dieter Brandt-Beck – in den zehn Jahren auch bei anderen Aufgaben gefordert waren, legten die Geschäftsberichte offen. So wurde der von Franz Lögler digitalisierte Kirchenbaufilm von 1955 und die von Eberhard Walter für die Meiersmattstraße erstellten Kunstwerke begleitet, Unterlagen der in den 1960er-Jahren gegründeten örtlichen WG gesichtet, Viertklässler zu einer Ausstellung über ehemalige Bunker eingeladen, im Rathaus ein Vereinsraum eingerichtet.
Viele Projekte
Die Arbeit wird nicht ausgehen: So kündigte Bruno Schaubrenner eine Datensammlung über die hiesigen Heimatforscher an, wies zudem darauf hin, dass die Fortschreibung der Grundschulklassenfotos sich schwierig gestalte, was auch bei der gewünschten Erstellung eines Ortsfamilienbuches zu erwarten sei, wie Ekkehard Klem, der Vertreter des Historischen Vereins Mittelbaden, bestätigte. Der Grund sind Datenschutzrechtliche Vorschriften. Klem lobte die Anstrengungen bei der Restaurierung des alten, auf das frühere Kloster Schuttern hinweisende Steinwappen in der Pfarrhaus-Mauer.
Der Verein hat 97 Mitglieder, das jüngste ist zehn Jahre alt. Für das Mädchen wurde die Satzung geändert: Es ist jetzt geregelt, dass Minderjährige keinen Beitrag zahlen müssen. Schon bald soll man sich auch übers Internet über den Verein infomieren können: Till Armbruster arbeitet an einer Homepage, sie soll Anfang 2022 fertig sein.
Buch für Neubürger?
Damit sich noch mehr auch ein Bild von der 2014 veröffentlichten Ortsgeschichte machen können, wünschte sich Vereinsmitglied Martin Mußler, dass Neubürger das Werk fortan kostenlos erhalten. Was laut Ortsvorsteher „kaum denkbar“ sei. Mußlers Idee, eine neue Ansichtskarte vom Dorf herauszubringen, will der Vorstand prüfen.