In Lahr: Der Hohbergsee erstrahlt wie neu
Für die Nabu-Ortsgruppe Lahr stellt das Herbstfest eine der wichtigsten Veranstaltungen des Jahres dar. Am Sonntag wurde im Stützpunkt mit Freunden und Unterstützern gefeiert, unter anderem wurde dabei der Abschluss der Hohbergsee-Entschlammung thematisiert.
Beim Herbstfest der Nabu-Ortsgruppe stehen mehrere Themen im Vordergrund. Eines ist der gemütliche Charakter der Veranstaltung. Miteinander ins Gespräch kommen, sich bei einem Rundgang über das Stützpunkt-Gelände die Entwicklungen auf dem Areal betrachten – dieses Ziel verfolgen die Verantwortlichen beispielsweise.
Aber auch ein spezielles Motto überschreibt meist das Herbstfest, über das sich Besucher informieren können. Diesmal ging es um das Thema »Ein bisschen mehr Natur im Hausgarten«.
»Leider ist es so, dass Steingärten mehr und mehr auf dem Vormarsch sind. Für die Natur ist das keine gute Entwicklung. Wir wollen in Form einer kleinen Ausstellung zeigen, dass es mit recht wenig Aufwand möglich ist, im heimischen Garten beispielsweise die Ansiedlung verschiedener Tierarten zu fördern«, erläuterte Wolfgang Bahr, stellvertretender Vorsitzender der Nabu-Ortsgruppe Lahr, zum Hintergrund.
Stammbesucher
Viele Stammbesucher statten dem Herbstfest immer wieder einen Besuch ab, insgesamt zählt die Ortsgruppe aktuell rund 1500 Mitglieder. Aber es ruht der Vereinsbetrieb und seine Projekte auf den Schultern von rund 30 Aktiven, wie Bahr berichtet. Um die Weichen für die nächsten Jahre zu stellen, wurden junge Leute in die Vorstandsarbeit integriert.
Nächste Vorhaben der Ortsgruppe sind unter anderem die Renaturierung des Stützpunkt-Areals. Die mittlerweile abgeschlossene Entschlammung des Hohbergsees hat Spuren hinterlassen, die allmählich verblassen sollen. »Wo jetzt eine braune Fläche zu sehen ist, wird bald eine Blumenwiese entstehen«, erklärte Walter Caroli. Er war mit Udo Baum, dem Vorsitzenden der Ortsgruppe, der entscheidende Motor, um »das Mehr-Generationen-Projekt« (Bahr) See-Entschlammung ins Rollen zu bringen. Seit dem Bestehen des Sees (1905) sammelten sich über die Jahre rund 2300 Kubikmeter Schlamm (zum Vergleich: Ein großer Lkw fasst zwölf Kubikmeter) auf einer Höhe von 0,4 Metern im See an.
»Der Nabu war so kühn, das Projekt anzugehen«, resümierte Caroli. In Kooperation mit einer holländischen Fachfirma gelang das 230 000 Euro kostende Unterfangen, das so landesweit erstmals realisiert wurde.
Die Ortsgruppe kostete die Maßnahme keinen Cent, da Sponsoren, beispielsweise das Land, Geldinstitute und Stromanbieter, unterstützend mitwirkten. Und auch die Planungen wurden seitens des RP Freiburg getragen. Das Ergebnis sei hervorragend, »der See strahlt wieder wie 1905 und ist nun die nächsten 100 Jahre sicher«, so Walter Caroli mit einem Schmunzeln.
Landesvorsitzender
Als Gast wohnte Nabu-Landesvorsitzender Johannes Enssle der Veranstaltung bei, zeigte sich ebenfalls begeistert vom Engagement der Lahrer Ortsgruppe. Abgerundet wurde das Herbstfest von einem Unterhaltungsprogramm für Kinder. In diesem Rahmen wurden kleine Insektenhotels unter fachlicher Anleitung gefertigt.