In Lahr: Millionen fließen in Kanadaring
Mit einer Führung im Kanadaring machte die Wohnbau Stadt Lahr deutlich, was sich alles dort getan hat und noch tut. Angesichts von 11 Millionen, die die Gesellschaft allein in diesem Jahr in die Hand nimmt, ist eine Menge bereits geschehen.
Der Kanadaring ist in Lahr ein bisschen zurückgetreten. »Sie wissen, was ich meine«, sagte der Aufsichtsratsvorsitzende Wolfgang G. Müller mit einer Handbewegung in Richtung Landesgartenschau. Dabei hat die Wohnbau Stadt Lahr nicht gerade unerheblich Geld in die Hände genommen. 2017 waren es rund 7,7 Millionen Euro, die sie für den Kanadaring ausgegeben hat. Und in diesem Jahr werden es sogar 11 Millionen sein.
Kein Wunder also, dass die Wohnbau Stadt Lahr dem Aufsichtsrat und der Presse zeigen wollte, was eigentlich mit den Millionen passiert. Der Geschäftsführer Guido Echterbruch und Klaus Birkner als Prokurist führten die Gruppe durch verschiedene Wohnungen; eine unsanierte, bewohnte; eine, deren Sanierung fast fertiggestellt ist; ein neues Penthaus in einem der Neubauten an der Schutter.
Bad war original
Start war am Kanadaring 73, in der unsanierten Wohnung. Vor allem das Bad, noch aus der Zeit der Kanadier, zeigte deutliche »Gebrauchsspuren«. Ganz anders die fast fertig sanierte, wo vor allem das Bad in moderner Form war. Kein Wunder, dass die Bewohner großteils auf eine Renovierung aus sind.
Die unsanierten Wohnungen sind natürlich auch die billigsten. Mit Nebenkosten beläuft sich der Preis für die angesehene Wohnung – 74 Quadratmeter, drei Zimmer – auf 370 Euro kalt, bei der Warmmiete sind es 543 Euro pro Monat. Bei etwa 430 kalt liegt man, wenn die Wohnung saniert ist. Plus die Nebenkosten. Dafür ist der Wohnkomfort deutlich höher.
Und nicht nur das. Der von den Kanadiern hinterlassene hochwertige Parkettboden wurde frisch versiegelt, die Wände neu gemacht. Und das Bad ist nicht nur modern, sondern auch ein Stückchen größer, weil der Minibalkon davor nun auch zur Nasszelle dazu gehört.
Die Wohnungen werden natürlich dann komplett saniert, wenn sie nach einem Umzug der Mieter frei werden. Es kann jedoch sein, dass die Mieter drin bleiben, dann kommen nur das Bad und eventuell die Küche dran. Und nochmal Bad: Die Ausrüstung ist die Gleiche, die sich in den Neubauten befindet. »Wir haben das ganz bewusst gemacht«, erklärt Klaus Birkner, »um die Wohnungen soweit es geht anzugleichen.«
Dächer vermietet
Doch nicht nur die einzelnen Wohnungen werden modernisiert. Zudem sind die meisten Häuser ans Blockheizkraftwerk der Badenova im Mauerfeldpark. Dadurch werden 1000 Tonnen CO2 eingespart. »Das ist ungefähr der Verbrauch von 400 Pkw die 15 000 Kilometer im Jahr fahren«, so Birkner. Auch die Dachflächen werden zur Teil vermietet: ans E-Werk, das darauf Sonnenkollektoren montiert.
Der Geschäftsverlauf
Den Schluss setzte ein Überblick über den Geschäftsverlauf im Gemeinschaftsraum. Guido Echterbruch nannte einen Durchschnittsmietpreis von »knapp unter sechs Euro«, im Kanadaring belaufe man sich auf 5,70 Euro. 542 Wohnungen unterhalte man dort, das seien 37 500 Quadratmeter Wohnfläche.
Gefördert werde der Kanadaring mit Mitteln der »Sozialen Stadt«. Die schaffe eine Aufwertung städtebaulich benachteiligter Objekte, bringe Investitionen in die Qualität des Wohnens. Es sorge für erhöhte Familienfreundlichkeit und verbessere die Chancen der dort Wohnenden auf Teilhabe und Integration. Nicht zuletzt werde die lebendige Nachbarschaft gefördert.