Jana Kadenbach aus Heiligenzell ist Kammersiegerin
In Anlehnung an das Dorfjubiläum gab es am Mittwoch eine besondere Ehrung für Jana Kadenbach aus Heiligenzell. So etwas »gibt es nur alle 1000 Jahre«, dass eine Kammersiegerin neben dem Schulleiter wohnt.
Was haben eine hier gestrandete »Berliner Schnauze« in Schulleiterfunktion und eine sympathische junge Frau aus Heiligenzell mit 1000 Jahre Friesenheim und Heiligenzell zu tun? Beide waren am Mittwoch zu Gast bei Ortsvorsteher Gerold Eichhorn im Heiligenzeller Rathaus. Es handelt sich um Jana Kadenbach und den Schulleiter der Badischen Malerfachschule in Lahr, Ralf Dyck, der seit einigen Jahren Nachbar seiner ehemaligen Schülerin ist, die ihre Gesellenprüfung zur Schilder- und Lichtreklameherstellerin mit einer besonderen Leistung abschloss. Und genau diese Konstellation war Anlass zu dem Treffen.
Leistung gewürdigt
»Friesenheim-Heiligenzell feiert 1000 Jahre. Der Schulleiter der Badischen Malerfachschule wohnt neben der Kammersiegerin. Das passiert jetzt wirklich nur alle 1000 Jahre«, so die Überlegung Dycks, der sich daraufhin spontan mit Eichhorn auf eine zusätzliche Ehrung Kadenbachs im Rathaus verständigte (Kadenbach wurde bereits schon von der Handwerkskammer in Freiburg ausgezeichnet), zumal auch die Ausbildungsfirma aus Friesenheim kommt.
Jana Kadenbach ging im Ausbildungsberuf Schilder- und Lichtreklamehersteller als Kammersiegerin hervor. Dyck würdigte ihre Leistung, aber auch den Einsatz ihres Chefs Uwe Schwend. »Es ist ja auch eine super Leistung für einen Ausbildungsbetrieb, jemanden so auszubilden, dass er Kammersieger wird.« Zugleich freute er sich darüber, dass seine ehemalige Schülerin im Beruf bleiben möchte. »Dann hau ran«, sagte Dyck, der sogleich für die Ausbildung zum Meister an seiner Schule warb – wohl wissend, dass dies heutzutage in diesem Metier schwieriger geworden ist, da der Meisterzwang gefallen ist und man ohne Meisterbrief einen Betrieb führen kann.
Dabei sei der Schilder- und Lichtreklamehersteller ein ganz besonderer Beruf, wenn man bedenkt, was man alles können muss. »Ein Kollege hat mal gesagt, das ist der Beruf der 13 Berufe«, so Dyck. »14«, ergänzte Schwend und nannte das Kfz-Handwerk, denn oft müssen auch Teile am Auto ausgebaut werden, um die entsprechende Lackierung oder Werbung anzubringen. Und Eichhorn warf ein, dass er sich wundere, dass eine Frau diesen vielschichtigen Handwerksberuf ergreift. »Ich finde das enorm.«
Als Anerkennung überreichte Eichhorn der 19-Jährigen ein Kuvert, dessen Inhalt als kleine Unterstützung auf dem weiteren Berufsweg gedacht ist. Ein Kuvert hatte auch Schulleiter Dyck parat. Darin war ein Gutschein für den Meisterlehrgang und das Anmeldeformular fehlte natürlich auch nicht.
Am Rande erklärte die Kammersiegerin dem Lahrer Anzeiger, dass sie durchaus beabsichtige die Meisterprüfung abzulegen: »In ein, zwei Jahren«. Sie freue sich über die Auszeichnung der Handwerkskammer. »Sie ist für mich ein krönender Abschluss meiner Ausbildung, die mir sehr viel Spaß gemacht hat.«