Jugendchor aus Costa Rica gab Benefizkonzert in Lahr
Der Jugendchor »Intermezzo« aus Costa Rica gab am Montag ein Konzert in Lahr. Dabei betonte OB Wolfgang G. Müller die Bedeutung des interkulturellen Austausches. Der Erlös kommt einem Heim für Schwerstbehinderte in Lahrs Partnerstadt Alajuela zu Gute.
»Wir fühlen uns wunderbar angenommen und würden gerne noch länger bleiben«, betonte Chorleiter David Ramierez am Montagabend in seinem Schlusswort beim Konzert des Jugendchors »Intermezzo« in der katholischen Kirche Sancta Maria. Der Begründer des Chorprojekts aus Costa Rica zählt zu den renommiertesten Chorleitern seines Heimatlandes. Mit unterschiedlichen Projekten hat er an Wettbewerben in den USA, Mexiko, England und Deutschland teilgenommen. Mit »Intermezzo« war er zuvor bei den Internationalen Chortagen in Mainhausen.
Anspruchsvoller Chorgesang
»Intermezzo« steht für anspruchsvollen Chorgesang, für die Verknüpfung von Tradition und Moderne, für einen Brückenschlag zwischen Epochen und Musikstilen. Das Konzertprogramm beeindruckte mit einer glanzvollen und stimmgewaltigen Mischung aus sakraler Tonkunst und zeitgenössischen Gesängen – einem Spanungsfeld, das klassisches Liedgut und Glanzlichter der Kirchenmusik, Popsongs und Gospelgesänge zu einer wunderbar lebendigen Rundreise durch Lateinamerika verknüpft.
Dreitägige Stippvisite in Lahr
Ganz bewusst hatte der Chor am Ende seiner kleinen Konzertreise durch Deutschland eine dreitägige Stippvisite in Lahr, der Partnerstadt von Alajuela in Costa Rica, angesetzt. Vor knapp einem Jahr war das von David Ramierez geleitete Chor-Institut Gastgeber der Lahrer »Kitchen Chicks«, einem Projekt der Städtischen Musikschule. In Lahr konnte die 35-köpfige Delegation aus Costa Rica durchweg bei Gastfamilien untergebracht werden; der Freundeskreis Alajuela-Lahr hatte ein kleines Rahmenprogramm organisiert – inklusive eines Besuchs im Europa-Park.
Kooperation fördern
Das Konzert setzte aber auch einen Impuls im Geiste der Partnerschaft. Der Erlös des Abends kommt der Erweiterung der Solaranlage des Schwerstbehindertenheims »Fundación Hogar Manos Abiertas« in Alajuela zu Gute. Es liegt damit auf der Linie der Stadt Lahr, die den Austausch und die Kooperation auf kommunaler Ebene gezielt forciert. Die beiden Partnerstädte haben gemeinsame Projekte auf der Verwaltungsebene, im Bereich des Klimaschutzes und der Trinkwasseraufbereitung angestoßen.
Die Stadt will, wie Lahrs OB Wolfgang G. Müller ausdrücklich betonte, damit auch ein Zeichen setzen gegen die auf der großen politischen Bühne um sich greifende Tendenz zur Isolation und Sprachlosigkeit. Neben den bestehenden Partnerschaften mit Dole (Frankreich), Belleville (Kanada) und Alajuela strebt Lahr auch eine vierte Partnerschaft mit einer Stadt in Russland an.