Katholiken aus Friesenheim und Kürzell feierten Fronleichnam
Friesenheim, Schuttern, Oberschopfheim, Oberweier, Heiligenzell und Kürzell feierten gestern in Schuttern das Fronleichnamsfest. Schon kurz nach 5 Uhr waren die ersten Blumenteppich-Leger unterwegs.
Es ist bereits das fünfte Jahr in Folge, dass alle Friesenheimer Katholiken das Fronleichnamsfest zentral in Schuttern feierten. Seit zwei Jahren sind auch Kürzells Katholiken dabei, die seit der Neuformierung Teil der Katholischen Kirchengemeinde Friesenheim sind. Es ist immer wieder ein besonderes Fest, bei dem für einige Helfer der Tag schon sehr früh beginnt. Denn das Auslegen von Blumenteppichen erfordert Zeit. Meist wird erst am Morgen entschieden, ob die kreativen Werke vor den Altären fertiggestellt werden sollen.
Blatt für Blatt
Dieses Problem gab es in diesem Jahr nicht. Schon tags zuvor war klar: Das wird ein richtig heißer Tag. Und so hieß es gestern Morgen, die gesammelten Blüten und Blütenblätter nach vorgegebenen Mustern auszulegen – Knospe für Knospe, Blatt für Blatt. Schon kurz nach 5 Uhr trafen in der Oberdorfstraße Friesenheimer und Oberschopfheimer Blumenteppich-Gestalter ein. Ein Teil der bildhaften und abstrakten Arrangements war bereits vorgefertigt worden. Gegen 6 Uhr war man dort bereits fertig. Der Altar war geschmückt, die Blumen waren ausgelegt.
Zu dem Zeitpunkt ging es am Lindenplatz erst los, wo Oberweierer und Kürzeller Frauen die Blumen-Arrangements gestalteten. Mittlerweile hatte sich herum gesprochen, dass der Pfarrer krank ist. Wer hält denn nun den Festgottesdienst? Dies tat letztlich Wolfgang Andres, Pfarrer im Ruhestand, aus Lahr für den erkrankten Steffen Jelic.
Andres bekam Unterstützung von einem frisch geweihten Diakon. Philipp Ostertag, der nach seiner Weihe in der Wallfahrtsbasilika zum Heiligen Blut in Walldürn noch einige Kurse in Freiburg zu absolvieren hatte, hat vor einigen Tagen erst zu Pfarrer Jelic gesagt, wenn er Hilfe braucht, sei er da. Und schon war der junge Mann aus der Seelsorgeeinheit Lauda-Königshofen (Filialpfarrei St. Josef in Marbach) gefordert – als Konzelebrant. Und er trug bei gestrigen Hochfest des Leibes und Blutes Christi, wie das Fronleichnamsfest auch genannt wird, das Allerheiligste durch Schuttern – vorbei an rund 150 weiß-gelben Fahnen und Fähnchen, an zahlreichen kleinen Altären, denn das hat Tradition in Schuttern, und natürlich an den beiden großen Altären, begleitet vom Musikverein Schuttern.
Aus Kinderhänden
Für das wiederum exzellente musikalische Beiwerk in der Mariä-Himmelfahrt-Kirche (ehemalige Klosterkirche) sorgte ein Projektchor der Kirchengemeinde unter Leitung von Martin Groß, unterstützt von Blechbläsern sowie Herbert Wieber an der Pauke und Miriam Barduhn an der Orgel. Den Blumenteppich vor der Kirche gestalteten übrigens wieder die Kindergottesdienst-Kinder mit den Resten der Blumenteppich-Gestalter.