Katholische Kirche Friesenheim pilgert ins Brudertal
Die idyllisch im Brudertal gelegene kleine Wallfahrtskirche bekam am Sonntag wieder Besuch aus der Katholischen Kirchengemeinde Friesenheim. Erstmals brach auch eine Fußgruppe mit Kindern und ihren Eltern in Kuhbach zur Brudertalkapelle auf.
Sie haben eine lange Tradition: Die Wallfahrten ins Brudertal, nahe Kuhbach, die auf ein über 50-jähriges Versprechen zurückgehen, haben insbesondere für Schutterner und Heiligenzeller eine lange Geschichte. Die kleine Kapelle, die auf Grund und Boden der Großgemeinde Friesenheim liegt und in der die schmerzhafte Mutter Gottes verehrt wird, gilt als einziges Überbleibsel einer ehemaligen Einsiedelei der Kolsterbrüder aus Schuttern.
Premiere für Kinder
Im vergangenen Jahr wurde die kleine Wallfahrtskirche erstmals von Gläubigen aus allen Pfarreien der Katholischen Kirchengemeinde Friesenheim gemeinsam aufgesucht. Und auch am vergangenen Sonntag pilgerten Heiligenzeller, Schutterner, Oberweierer, Oberschopfheimer, Friesenheimer und Kürzeller vereint zu dem Gotteshaus bei Kuhbach, das aus dem 15. Jahrhundert stammt.
Einige nutzten wie gewohnt wieder den Bus-Service (es fuhren in diesem Jahr zwei Busse). Andere radelten gemeinsam in Schuttern los. Gleich mehrere Gruppen pilgerten zu Fuß vom Kirchplatz in Oberschopfheim, vom Vollmer bei Oberweier und von der Heiligenzeller Pfarrkirche zur Brudertalkapelle. Und dann gab es in diesem Jahr noch eine ganz andere Fußgruppe, nämlich die mit den kleinsten Füßen, die von der Sankt-Gallus-Kapelle in Kuhbach ins Brudertal aufbrach. Für Familien mit kleineren Kindern bot die Kinder- und Familienliturgie-Gruppe einen gesonderten Fußweg entlang der Kreuzwegstationen an. Die Kinder sammelten Naturmaterialien entlang des Wegs, mit denen an der letzten Station ein mitgeführter Buchstabe ausgeschmückt wurde.
Zum Vater Unser trafen die Kinder und ihre Eltern an der Wallfahrtskirche ein und trugen das »E« nach vorne zum Altar, wo bereits andere Gruppen das Wort »Dank« gebildet hatten – aus »Dank« wurde »Danke«. »Schön, dass ihr mitgegangen seid und dass ihr einen so schönen Buchstaben gemacht habt«, begrüßte Pfarrer Steffen Jelic, der zusammen mit Vikar Pater Tijo Thomas Parathottiyil und Diakon Thomas Schneeberger den Gottesdienst zelebrierte, die Kinderschar.
Umrahmt wurde der Wallfahrtsgottesdienst wie gewohnt vom Musikverein Schuttern unter Leitung von Roland Gutbrod und den Jagdhornbläsern aus dem elsässischen Holtzheim. Beide Musikformationen gaben nach der Eucharistiefeier nacheinander ein kleines Platzkonzert. Dabei mussten diesmal Sonnenschirme, mitgebrachte Regenschirme und umliegende Bäume keinen Schatten spenden wie im vergangenen Jahr. Den Wallfahrern blieb ein extrem heißer Sonntagmorgen wie in den Vorjahren erspart. Es war für alle ein angenehmer Tag im Wald zum gemeinsamen Feiern – im Gottesdienst und anschließend zum Genießen mit Gegrilltem sowie Kaffee und Kuchen, serviert vom Schutterner Musikverein. Am frühen Nachmittag ging es dann zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit dem Bus zurück in die Friesenheimer Ortsteile und nach Kürzell.