Katzenschutz: Tierheim übt Kritik an weiterer Verzögerung
Die Entscheidung der Katzenschutzverordnung ist auf Eis gelegt worden. Wann daher über eine Registrierungs- und Kastrationspflicht entschieden wird, bleibt somit unklar. Das Tierheim bei Lahr übt Kritik an dieser langsamen Entwicklung.
Eine Katzenschutzverordnung für Lahr wird geprüft. Am Montag hat der Gemeinderat den Antrag der Fraktion Linke Liste Lahr & Tierschutzpartei an die Ausschüsse verwiesen. Wann über eine Registrierungs- und Kastrationspflicht entschieden wird, bleibt somit unklar. Auf seiner Facebook-Seite bezieht das Lahrer Tierheim nun kritisch Stellung zu der Sitzung. „Seit Jahren weisen wir immer und immer wieder auf die Notwendigkeit einer solchen Verordnung in unserem Einzugsgebiet hin“, heißt es. Tierschutzverein und Antragsteller hätten die Politik zeitnah im Vorfeld mit umfangreichen Informationen zu dem Thema versorgt. Oberbürgermeister Markus Ibert habe wenige Tage vor der Sitzung das Tierheim besucht, um sich ein Bild der Lage zu machen.
„Zumindest haben augenscheinlich alle Fraktionen den Handlungsbedarf bei diesem Thema erkannt“, heißt es. Leider sei eine Entscheidungsfindung verschoben worden. „Das bedeutet weitere endlose Monate in denen sich das Katzenleid vermehrt. Bis es zu einer Entscheidung kommt, sind mindestens zwei weitere Generationen in der Welt“, heißt es in der Stellungnahme des Tierheims. In mehr als 800 Städten und Gemeinden in Deutschland gebe es solche Verordnungen bereits. In der Stadt Lahr seien alle Schritte unternommen worden, um eine solche Verordnung ohne Verzögerung zu erlassen, heißt es weiter.
Antragsteller Jürgen Durke übt in einem Schreiben an die Presse ebenfalls Kritik an der Verzögerung. Durch Handlungsempfehlungen der Landesregierung, positive Beispiele aus anderen Städten und angesichts der Situation im Tierheim hatte er für eine schnelle Umsetzung plädiert. Er befürchtet nun ähnlich lange Wartezeiten wie beim Thema Stadttauben. Nach Durkes Antrag und einer positiven Abstimmung im Umweltausschuss habe es ein Dreivierteljahr später immer noch keinen runden Tisch zum Thema gegeben, kritisiert der Lahrer Stadtrat, der im Bundesvorstand der Tierschutzpartei sitzt.