Klasse Konzert junger Musiker
80 Jugendliche und junge Erwachsene begeisterten an Allerheiligen die Konzertbesucher in der Friesenheimer Sternenberghalle – eine Bravour-Leistung aller Musiker, insbesondere jedoch von Dirigent Rüdiger Müller und Solist Holger Roese.
Friesenheim. Mehr als 500 werden es wohl gewesen sein. Aber ein paar mehr Zuhörer hätten es in der Sternenberghalle an Allerheiligen noch sein können. Denn was die 80 Jungmusiker aus der Ortenau nebst ihrem Dirigenten Rüdiger Müller boten, war ein Hörgenuss vom Feinsten. Zum neunten Mal war das Sinfonische Verbandsjugendblasorchester (SVJBO) in Friesenheim zu Gast. Das anspruchsvolle Programm, durch das gewohnt informativ Johannes Wirthle führte, begeisterte die Besucher.
Herausragender Solist
Ein Höhepunkt folgte am Samstag auf den anderen. Zwei Stücke stachen jedoch besonders heraus: »Concerto for Marimba and Wind Ensemble« des brasilianischen Komponisten Ney Rosauro nach einem Arrangement von Tony McCutter. Entgegen der traditionellen Form besteht das Werk nicht aus drei, sondern aus vier Sätzen im Tempo schnell, langsam, schnell mit einem eingeschobenen dritten Satz in mittlerem Tempo. Das gesamte Orchester brillierte dabei, aber einer besonders: Holger Roese aus Kippenheim, der vor einem Jahr sein erstes Solo-Marimba-Konzert im Konzerthaus Freiburg mit den »Orso Philharmonic« gespielt hatte. Im Mai 2013 erhielt Roese, der aus den eigenen Reihen kommt und einer der erfolgreichsten Percussionisten der Ortenau ist, den ersten Bundespreis bei »Jugend musiziert« in der Wertung Percussion und nahm an den Preisträgerkonzerten in Heidelberg und Offenburg teil. Der junge Mann, dessen musikalische Laufbahn im Musikverein Kippenheim begann, beeindruckte mit seinen Schlegeln auch die Musikfreunde am Samstagabend. Im Einklang mit dem SVJBO wurden wiederholt brasilianische Motive und Elemente der Jazzmusik eindrucksvoll umgesetzt.
Mit »Jenseits des Lichts« des aus Tirol stammenden Komponisten Armin Kofler präsentierte das SVJBO ein deutsche Erstaufführung. Dabei nahm das Orchester seine Zuhörer mit auf eine Reise in ein Schwarzes Loch im weiten Universum. Mit der unvorstellbaren Anziehungskraft, die von diesen Objekten ausgeht, wurden die Besucher »gefesselt« und in die unwirkliche Weite des Weltraums entführt.
»Bravo, bravo«
Tosender Applaus und »Bravo«-Rufe brandete zum Ende auf. Natürlich gab es auch Zugaben. Noch einmal konnten Ortenaus exzellente Nachwuchsmusiker mit »Tiptoe Tune« von Rob Wiffin und »Monterosi« von Jakob de Haan
Beifall einheimsen und Dirigent Rüdiger Müller meinte in einer ersten Reaktion gegenüber dem Lahrer Anzeiger: »Alles genauso gelaufen, wie ich es mir vorgestellt hatte – einfach wunderbar.« Und ein Zuhörer rief ungefragt von der Seite: »Bei dieser Spitzenklasse an sinfonischer Blasmusik müsste es hier eigentlich brechend voll sein – einfach klasse die jungen Leute.«