Kleiner Ort mit vielen Problemen
Oberbürgermeister Markus Ibert hat am Samstag als letzte Station seiner Sommertour durch die Stadtteile Kuhbach besucht. Lärmbelästigung und mangelhafte Grünpflege waren einige der Kritikpunkte.
In Kuhbach, dem zweitkleinsten Stadtteil mit den laut Ortsvorsteher Norbert Bühler meisten ungelösten Problemen, hat Oberbürgermeister Markus Ibert seine diesjährige Sommertour am Samstag beendet. Nicht viel Neues gegenüber 2020 brachten die rund 30 Bürgerinnen und Bürger vor, die sich im Rathauses eingefunden hatten.
Bei seinem ersten Besuch vor zwei Jahren ging Oberbürgermeister Markus Ibert standen folgende Probleme auf der Agenda: Verkehr und Mobilität, Tempo 30 und die Gesundheit der Menschen in Kuhbach. Am Samstag reichte das Themenfeld etwas weiter: In die Schusslinie geriet der Bau- und Gartenbetrieb Lahr (BGL). Aus der Sicht eines Kuhbacher Bürgers sind die Rasenflächen entlang der B415 ungepflegt. Auch der Kuhbacher Friedhof geriet in die Kritik. Er befinde sich in einem desolaten Zustand und sei ein „Schandflecken für die gesamte Stadt“.
Markus Ibert nahm den BGL in Schutz, der seiner Meinung nach seine Sache gut mache. Bei Unstimmigkeiten sei der Rathauschef bereit, die Angelegenheit mit den zuständigen Abteilungen zu besprechen. Eigeninitiative lege seit Jahren eine zehn Personen starke Seniorengruppe auf dem Friedhof an den Tag, korrigierte SPD-Ortschaftsrat Josef Schwarz den Kritiker. Das Engagement, dem sich jeder anschließen könnte, sei ein idealer Rahmen, auf dem Friedhof für Sauberkeit zu sorgen.
Einen weiteren Aspekt bildete die Ortsmitte: Ein Anlieger kritisierte, dass nichts voran gehe. Ibert stellte einen Bebauungsplan in Aussicht und betonte, dass die Offenlage nicht mehr lange auf sich warten lasse. Außerdem entgegnete er dem Kritiker, dass es im Herbst und Winter in der Ortsmitte weiter gehe.
Eine Bürgerin kritisierte den Verbindungsweg zwischen der B415 und dem Eichgarten. Er sei wenig hilfreich für ältere Menschen, die mit dem Fahrrad oder einem Rollator kaum den Anstieg schafften. Bei dem Vorschlag einer Rampe schaltete sich der Ortsvorsteher ein. Er informierte darüber, dass es bisher aus technischen Gründen nicht möglich gewesen sei, die Wegverbindung bequemer zu gestalten. Abhilfe werde erwartet, so Bühler, wenn einmal das daneben befindliche Haus abgerissen werde.
Den Frust redete sich Metzgermeister Heinz Dold vom Leib. Er attestierte dem Rechts- und Ordnungsamt „wenig Fingerspitzengefühl“, wenn in der Haltebucht direkt vor seiner Metzgerei ein mobiles Blitzgerät aufgestellt werde. Ibert bot ihm an, das Problem unter vier Augen zu besprechen.
Daneben nannten die Kuhbacher den permanenten Lärm in der Nacht. Sie kritisierten, dass das Regierungspräsidium die Planung einer Umgehungsstraße hinausschieben würde. Angesprochen wurden die unterschiedlichen Geschwindigkeiten von Tempo 30 bis 50 entlang der Kuhbacher Hauptstraße, Straßenlampen mit LED-Leuchten, die nicht gedimmt werden, sowie das Gefahrenpotenzial für Schüler, die morgens auf dem Schillingsweg in Richtung Herzzentrum fahren. „Dort müsste eine Markierung auf die Straße“, forderte eine Bürgerin.