Es ist ein sonniger Herbstnachmittag. Nach und nach treffen Kinder bei der Grundschule in Oberweier ein, aber nicht zum Nachmittagsunterricht oder sonst einer Aktion im Schulgebäude. Ziel ist der „Gummi“, wie sie das Kleinspielfeld hinter ihrer Schule nennen. Ein stark frequentierter Platz, zumal auch ein Spielplatz angrenzt. Am Montag waren es aber weit mehr als sonst, denn die Kinder wollten bei der offiziellen Übergabe des Ende August bis Mitte September von einer Fachfirma sanierten Gummiplatzes dabei sein. 

Private Nutzung

30 Jahre war der alte Platz bereits alt, weshalb es auch ein großer Wunsch des Ortschaftsrats war, endlich was zu tun, nämlich den „Gummi“ zu erneuern. Das rund 320 Quadratmeter große Kleinspielfeld sehe jetzt „ganz toll“ aus, worüber sich Bürgermeister Erik Weide sichtlich erfreut zeigte. Gut findet der Gemeindechef auch, dass der Platz sowohl für den Schulsport als auch privat genutzt werde. Ebenso lobte Weide die Nachbarschaft. Hier sei Verständnis für spielende Kinder da. „Anscheinend haben die Anwohner ein Herz für Kinder.“ Dank kam auch von Ortsvorsteher Andreas Bix. Es sei nicht überall so, dass ein solcher Platz mitten im Ort tolerierte werde. 

Die voraussichtlichen Baukosten bezifferte Weide mit knapp 43.000 Euro. Abgerechnet wurden letztlich aber nur 32.000 Euro, weil die Gemeinde ein überaus gutes Angebot der Firma Polytan aus Burgheim bekommen hatte. Die Kostenersparnis resultiere aus der Möglichkeit eines Kompaktangebots der Fachfirma. Während der Bauzeit sei auch alles ohne Probleme verlaufen, bestätigte Jochen Gnegel vom Bauamt. Der Platz ist nicht nur für das Fußballspielen da, er sei mehr ein Multifunktionsfeld. Das sei gut so, sagte Bix.

Es entspanne in Oberweier auch ein wenig die Situation bei der Belegung der Waldmattenhalle, zumindest was die Schul- und Kindergartenzeiten angehe. Denn durch den Platz könne die eine oder andere Schulsportstunde nach draußen verlegt werden, wie auch Schulleiterin Karin Fritschmann bestätigte. Derzeit gehen in Oberweier 76 Kinder in die Grundschule.

Das letzte Wort hatten am Montag bei der Übergabe übrigens, jene, die lange vor den Erwachsenen sich schon auf dem Platz tummelten: die Kinder. Der „Gummi“ sei das schönste in Oberweier, hieß es übereinstimmend. Kaum ertöne die Pausenglocke, sind die Schüler zum Fußballspielen auf dem Kleinspielfeld. Die Glocke zum Ende der Pause hören die Schüler allerdings fast nie, so Fritschmann. „Weil wir ins Fußballspiel vertieft sind“, so der Zwischenruf eines Schülers.