»Königin« meisterhaft gespielt
Meißenheim. Mit dem Konzert »Prunk und Herrlichkeit«, bei dem es ausschließlich Musik von Georg Friedrich Händel zu hören gab, wurde am Samstag der Veranstaltungsreigen zum 200. Todestag von Friederike Brion eröffnet. Mirjam und Wieland Meinhold hatte als Duo »Vimaris« ein hörenswertes Programm für die vielen Besucher zusammengestellt, die am Samstag in die Kirche Meißenheim kamen.
Der quirlige Musikprofessor Wieland Meinhold hatte zunächst großen Spaß, den kleinen und großen Gästen, die eine Stunde vor dem Konzert gekommen waren, seine »Königin«, die Silbermann-Orgel, zu zeigen. Lebhaft erläuterte er Aufbau und Klangfarben der Pfeifen. Fragen wurden bis ins kleinste Detail beantwortet.
Meisterleistung
Fünfmal war Meinhold bereits bei seiner »Königin«. Jedes Mal war es ein besonderes Erlebnis für ihn. Zu dem Konzert am Samstag hatte er seine Frau Mirjam, eine begnadete Sopranistin und Flötistin am Deutschen Nationaltheater, mitgebracht. Die Musik von Händel sollte eine Hommage an Goethe und seine Jugendliebe Friederike Brion sein, denn Goethe liebte die Musik von Georg Friedrich Händel wegen ihrer Festlichkeit.
Orgel, Gesang und Flötenspiel wechselten sich im Programm gelungen ab und füllten den Kirchenraum mit Wohlklang. Es war eine Meisterleistung, was die Künstler mit ihren Sonaten, Sarabanden, Arien, Largo, Ouvertüren und Sonatinen boten. Werke aus den Opern »Rinaldo« und »Acis und Galetha«, Sonaten und Arie der »Arianne« lösten sich mit Ouvertüren ab. Die reiche Stimme von Mirjam Meinhold, die mal dezent und lieblich, dann wieder kräftig und raumfüllend erklang, wurde ganz gefühlvoll von ihrem Mann mit der Orgel umschmeichelt. Wieland Meinhold war bei den Instrumentalstücken bemüht, auch die kleinsten und leisesten Orgelpfeifen genauso zur Geltung zu bringen wie die tiefen Bässe und die raumgreifenden Pfeifen.
Höhepunkt war am Schluss des Konzerts das »Halleluja« und die Arie aus dem Oratorium »Des Messias«. Lang anhaltender Beifall, der von den begeisterten Besuchern nicht nur mit Händen, sondern auch mit Füßen gewährt wurde, war der Lohn für die Künstler. Wieland Meinhold spielte Zugaben aus Musiken im barocken Stil und bemühte hierbei alle Register seiner »Königin«. Auch Mirjam Meinhold gab eine Gesangszugabe.
Pfarrer Heinz Adler gab der Hoffnung Ausdruck, dass das Paar in drei Jahren beim 250. Jubiläum der Kirche wieder kommt. Marliese Tascher aus Friesenheim brachte auf den Punkt, was viele sagten: »Es war ein fantastisches, kurzweiliges und künstlerisch hochstehendes Kirchenmusikkonzert.« Fazit: Der Einstieg in das Friederiken-Jahr ist voll gelungen.