Kolpingsfamilie Friesenheim steht ohne Vorstand da
Wie schon vor zwei Jahren ist wieder Nachsitzen angesagt. Das damals neu gewählte Vorstandsteam der Kolpingsfamilie Friesenheim will nicht mehr. Bis zu einer außerordentlichen Versammlung im Frühjahr soll eine Lösung gefunden werden.
Vor zwei Jahren war es eine schwere Geburt, bis das Kolpingschiff wieder einen Steuermann hatte. Die Wahl musste in der Hauptversammlung damals mangels Kandidaten abgebrochen werden. In einer außerordentlichen Versammlung konnte letztlich das Steuer wieder besetzt werden: Isolde Scholl, Claudia Killius und Johannes Zimmer fanden die Zustimmung der Kolpingbrüder und -schwestern. Sie verkörpern seither die Spitze der Friesenheimer Kolpingsfamilie.
In der Hauptversammlung am Sonntag im Georg-Schreiber-Haus standen nun wieder Wahlen an. Das Dreigestirn stellte zuvor jedoch klar, dass sie nicht mehr weitermachen wollen. Weh tat vor allem Zimmer, dass die Kolpingsfamilie erstmals die Teilnahme am Bürgerfest absagen musste. Es sei nicht möglich gewesen, die Veranstaltung zu stemmen. Es habe zu viele Absagen von den Mitgliedern gegeben. Zwar habe es noch die 1000-Jahrfeier, den Adventskalender und das Theater gegeben, aber das Trio weiß nicht mehr, wie alles bewältigt werden soll. Es mangelt an Helfern. Mitglieder, die durchaus kreativ sind und Ideen haben, hätten den Zugang nicht zu den drei an der Spitze gefunden, aber auch das Führungsteam zu diesen Mitgliedern, räumte Zimmer ein. Doch nun soll Schluss sein, zumindest im Vorstand.
»Das macht keinen Sinn«
Bürgermeister Erik Weide stand unvermittelt als Wahlleiter vor einer schwierigen Aufgabe. Denn auch Philipp Scholl als Jugendvertreter wollte nicht mehr kandidieren. Fast der gesamte Vorstand, wenn man einmal von Pfarrer Steffen Jelic als Präses absieht, trat nicht mehr an. Aus den Reihen der Mitglieder meldete sich auch niemand. Vorschläge wurden von den Betroffenen abgelehnt. »Das macht so keinen Sinn«, sagte Weide und schlug vor, die Wahlen zu vertagen und ein Mitglied zu benennen, das bis zu einer außerordentlichen Sitzung die Möglichkeiten auslotet beziehungsweise Leute findet, die zu einer Kandidatur bereit wären. Weide dachte dabei an Werner Kohler, der in früheren Jahren selbst schon einmal dem Vorstand angehört hatte.
Die Versammlung nahm den Vorschlag an und auch Kohler erklärte sich dazu bereit, den Übergang zu klären. Man wolle jedoch nicht zu viel Zeit verstreichen lassen, die außerordentliche Sitzung soll daher bereits im Frühjahr abgehalten werden. Bis dahin bleibt die jetzige Führungsmannschaft im Amt. Weide äußerte abschließend noch einmal die Hoffnung, dass sich Leute finden und Verantwortung übernehmen, denn die Kolpingsfamilie engagiere sich vielfältig im Ort. Zugleich hoffe er, dass sich auch beim Nachwuchs wieder was tut. Killius hatte nämlich zuvor mitgeteilt, dass die Arbeit in den Gruppen zum Jahresende mangels Interesse eingestellt wurden.
Erfreuliches
Johannes Zimmer überreichte Pfarrer Steffen Jelic und Pfarrgemeinderat Gerold Hertweck eine Spende von 500 Euro für das Georg-Schreiber-Haus. Was damit geschieht, sei dem Pfarrer überlassen, aber einen Tipp hatte das Leitungsteam: Die Beleuchtungsanlage könnte verbessert werden, was auch schon von der Laienschauspielgruppe der Kolpingsfamilie moniert worden sei. Weiter gab es Ehrungen. Auf 60 Mitgliedsjahre bringt es Konrad Seckinger. Seit 50 Jahren dabei sind Klaus Schubnell, Manfred Teufel und Wolfgang Jägle, seit 40 Jahren Brigitte Eichinger, Oskar Zimmer und Margit Zimmer.