Schwanau - Ottenheim

Kritik bei Info zu Polder Ichenheim/Meißenheim/Ottenheim

Thorsten Mühl
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21. Oktober 2017
Panajotis Katinakis zeigte, wie groß der geplante Rückhalteraum werden soll.

Panajotis Katinakis zeigte, wie groß der geplante Rückhalteraum werden soll. ©Thorsten Mühl

Bei einem weiteren Bürgerabend informierte das Regierungspräsidium Freiburg am Donnerstag in Ottenheim zum geplanten Polder Ichenheim/Meißenheim/Ottenheim (IMO). Mit rund 60 Besuchern fiel die Resonanz hoch aus.

Wie bereits beim Infomarkt vergangenes Jahr in Meißenheim setzt das Regierungspräsidium (RP) Freiburg seine Politik der Bürgerbeteiligung in puncto Planung und Vorbereitung des Rückhalteraums Ichenheim/Meißenheim/Ottenheim (IMO) fort. Beim 75-minütigen Bürgerabend »Konzeption«, der am Donnerstag vor rund 60 Anwesenden im Ottenheimer Bürgersaal stattfand, gingen Harald Klumpp (Leiter Projektgruppe Offenburg des Integrierten Rheinprogramms) und die Projektplaner auf Einzelheiten wie die Gestaltung von Einlass- und Auslassbauwerk ein.  

»Wir haben mit dieser transparenten Art der Bürgerbeteiligung vergangenes Jahr gute Erfahrungen gemacht. Daher wollen wir die Reihe der Bürgerabende jährlich fortsetzen«, erklärte Klumpp am Rande im Gespräch mit dem Lahrer Anzeiger. 2018 werden zwei weitere Veranstaltungen stattfinden, wobei es um die Kernthemen Hochwasserdämme und Schutzmaßnahmen gehen wird. 

»Schäden vermeiden«

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In kurz gehaltenen Vorträgen widmeten sich Klumpp, Projektingenieur Panajotis Katinakis, Biologe Norbert Jehle und Andreas Epping (Öffentlichkeitsarbeit) den Eckpunkten und gingen jeweils auf die Fragen und Kommentare der Bürger ein. Klumpp führte aus, dass die Planung mithilfe eines digitalen Geländemodells kreiert, in ein konkretes Modell überführt und erst dann visualisiert werde. Katinakis umriss anhand von Plänen die Größe des Polders und stellte die Konzeptionierung von Einlass- (bei Rheinkilometer 272) und Auslassbauwerk (beim Kieshafen Meißenheim) dar. Norbert Jehle ging auf die Durchströmung des Polderraums ein und führte plakativ aus: »Uns geht es darum, Schäden grundsätzlich zu vermeiden, zu vermindern oder auszugleichen.« 

Gerade die immer wieder thematisierten ökologischen Flutungen sind weiter ein Kritikpunkt, wie der Abend zeigte. Dass das Areal an bis zu 57 Tagen im Jahr in verschiedenen Dimensionierungen geflutet werden soll, um Tiere und Pflanzen an die Auswirkungen von Hochwasser zu gewöhnen, leuchtet vielen Bürgern nicht ein. »Wir setzen nur eine Wassermenge ein, die der Rhein mitbringt«, versuchte Jehle zu beruhigen. Die Auswirkungen würden genau beobachtet, um »gute, verträgliche Zustände zu schaffen«. Beruhigend für manchen Ottenheimer: Die markante »Schützenkopfwiese« soll beispielsweise generell von den Flutungen ausgenommen werden. 

»Sicherer Betrieb«

Klumpp fand auch klare Worte zu Befürchtungen zurückbleibender Wassertümpel (wenn Wasser aufgrund des unebenen Geländes nach Flutung nur langsam oder gar nicht ablaufe) und daraus drohender Schnakengefahr. »Solange wir fließendes Gewässer haben, besteht die Gefahr nicht.« Zudem werde etwa mit der Kommunalen Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage (Kabs) eng zusammengearbeitet. Zum dreizügig geplanten Auslassbauwerk, das es etwa ermöglichen soll, eine Menge von 30 Kubikmetern Wasser problemlos in Richtung des Polders Altenheim auszuleiten, bemerkte Klumpp: »Oberstes Gebot für uns ist ein sicherer Betrieb des Rückhalteraums.« Der Polder müsse höher liegen als der Rhein, was es zwingend mit sich bringe, die alten Tulladämme zu erhöhen. Im Anschluss diskutierten Bürger und Planer noch eine ganze Weile miteinander.

Stichwort

IMO

Der Rückhalteraum Ichenheim/Meißenheim/Ottenheim (IMO) erstreckt sich von Süd nach Nord auf der Gemarkung der Gemeinden Neuried, Meißenheim und Schwanau. Bei maximaler Überflutungsfläche von 390 Hektar sollen 5,8 Millionen Kubikmeter Hochwasser rückgehalten werden können. Die Planung sieht den Antrag auf Planfeststellung für Ende 2019 vor, den Spatenstich 2022 und einen Abschluss etwa 2028 vor. Zum Vergleich: IMO ist größer dimensioniert als der Schwanauer Polder »Elzmündung«, die geschätzten Kosten belaufen sich auf »circa 80 bis 100 Millionen Euro«, so Harald Klumpp vom Regierungspräsidium.

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