Kuhbach: Friedhof kann erweitert werden
Zur Erweiterung des bestehenden Kuhbacher Friedhofs wird ein Bebauungsplan aufgestellt, der 2020 zur Realisierung gelangen soll. Der Ortschaftsrat entschied sich mehrheitlich für den städtischen Vorschlag, voran ging eine intensive Debatte.
Seit 2012 ist die Erweiterung des Dorffriedhofs bereits Dauerthema im Kuhbacher Ortschaftsrat. 2015 wurde eine Erweiterung in einiger Entfernung vom Bestand vorgeschlagen.
Einige Modifizierungen wurden notwendig, ehe der Ortschaftsrat im Juni 2016 zustimmte. Da das Votum allerdings nichtöffentlich fiel, kassierte der Technische Ausschuss in Lahr das Votum. Der Auftrag lautete, nochmals einen Beschluss herbeizuführen, diesmal in öffentlicher Form.
Friedhelm Frey (CDU) leitete die Sitzung, da Ortsvorsteher Norbert Bühler (SPD) und Christoph Schmieder (CDU) befangen waren.
Richard Sottru und Christina Volz (beide Amt für öffentliches Grün und Umwelt) führten ins Thema ein. Volz zeigte anhand von Plänen, wie die Erweiterung (für 68, erweiterbar bis auf 90 Erdgräber) stufenfrei, allerdings auch steil (13 Prozent Steigung) erschlossen werden könne. Grundproblem sei, dass auf dem Bestandsfriedhof aufgrund des für Verwesungseignung schlechten Bodens keine Erdbestattungen mehr vorgenommen werden dürfen.
Drainage ist möglich
Der Einbau einer helfenden Dränage sei laut Volz im Bestand nicht mehr möglich, im Erweiterungsteil ginge es aber. Im Bestand stehen auf der Mittelebene des Gottesackers noch zehn Doppel- und 16 Einzelgräber zur Verfügung (ausschließlich für Urnenbetattung). Auf der unteren Ebene sollen die Gräber auslaufen, um langfristig eine Neuordnung vornehmen zu können.
Kalkuliert wird, ausgehend von der Bevölkerungszahl, mit rund 20 Todesfällen jährlich. Die Erweiterung ist für einen Zeitraum der kommenden 20 Jahre ausgelegt.
Kosten wird die Maßnahme, die 2020 realisiert werden soll, rund 340 000 Euro. Sottru ergänzte, auf der unteren Ebene könnten im Zuge der Neuordnung verschiedene neue Formen der Urnenbestattung (zum Beispiel gärtnergepflegtes Grab, Baumbestattung) angeboten werden.
Carl-Michael Vogel (CDU) bezweifelte die schlechte Bodenqualität. Wenn dem so sei, fände er es »unverantwortlich den Bürgern gegenüber«, wenn noch Zubestattungen ermöglicht würden. Vogel zeigte sich überzeugt, dass die Erweiterung lanfgristig nicht reichen werde.
Bodenqualität schlecht
Sottru und Herbert Schneider (Leiter Bau- und Gartenbetrieb Lahr) versicherten, dass die Bodenqualität tatsächlich schlecht sei, das hätten sowohl ein Bodengutachten als auch Untersuchungen auf dem Areal gezeigt. Sottru stimmte indes zu, dass die untere Ebene wieder hergerichtet werden könne. Dazu müssten aber erst in Form der Erweiterung Kapazitäten geschaffen werden.
Kritisch werteten Michael Benz (CDU) und Klaus Schwarz (SPD) die auf den Erweiterungsplänen fehlenden Stellplätze. Volz merkte an, generell solle im unteren Teil bei der Kirche geparkt werden. Die Einzelheiten zu oberen Stellplätzen müsse im Zuge des Planverfahrens geprüft werden.
Klaus Herbert Jungs (SPD) Frage nach potentiellen weiteren Erweiterungen wurde mit Blick auf weitere Geländeoptionen generell bejaht. Schwarz hakte nach, ob eine Planumsetzung 2020 auch gesichert sei.
Richard Sottru stellte das in Aussicht: »Die Stadt sieht den Bedarf, hier geht es um Daseinsfürsorge.« Am Ende wurden die Aufstellung des nötigen Bebauungsplans und die Erweiterungskonzeption mit fünf zu drei Stimmenmehrheit befürwortet.