Lahrer Innenstadt: Gut aufgestellt oder langsames Sterben?
Er hatte am Montag dem Lahrer Gemeinderat eine Analyse der Innenstadt samt möglichen Projektpläne mitgebracht: Peter Markert, Geschäftsführer der Imakomm Akademie (wir berichteten). Hier nun ein paar Vorschläge aus seiner Liste:
◼ Picknick auf einem der Plätze in der Innenstadt mit Beiprogramm unter dem Motto »Blumen«
◼ Einrichtung einer Stelle bei der Verwaltung, die gerade für kleine Unternehmen Bilder und Texte für die (Online)Werbung bereithält
◼ Selbstbild der Händler in Bezug auf die Innenstadt verbessern
◼ Eine Broschüre zur Innenstadt und ein virtueller Rundgang
◼ Kinder- und Jugend-Street-Art-Festival
◼ Fortführung der Blumenköpfe-Aktion
Die Lahrer Ratsfraktionen waren mit dem Ergebnis der Imakomm-Arbeit zufrieden und nahmen ihn einstimmig zur Kenntnis.
»Es ist eine gute Aussage, dass wir positiv aufgestellt sind«, sagte Roland Hirsch seitens der SPD. Er sprach von einem »guten Dreiklang« aus Stadtverwaltung mit Gemeinderat, Stadtmarketing und Werbegemeinschaft. Man könne von »seinem Selbstbewusstsein her stolz auftreten«.
Lahr habe eine »schöne, lebendige Stadt« und könne mit den Maßnahmen zusätzlich Lebendigkeit in die Innenstadt bringen. Ausruhen könne man sich wegen der gelben Punkte – Leistungen, die sich verbessern lassen – allerdings nicht, betonte er.
Hermann Burger (CDU) sah es nicht ganz so. »Die Innenstadt stirbt vor sich hin«, klagte er. Und dies, obwohl die Verwaltung und der Gemeinderat »vieles, wenn nicht sogar alles« tue. Auch der Gemeinderat fördere Veranstaltungen, man habe die Innenstadt aufgewertet. Aber: »Die Parkknöllchen zum Beispiel sind nicht jedem Kunden vermittelbar«, meinte er als Negativbeispiel. Man habe indes das Konzept mit verfolgt und werde dies auch weiter tun. Nicht zur zum Wohl der Einzelhändler, sondern auch für eine lebendige Innenstadt.
Eberhard Roth (FW) sah es wieder mehr in Richtung positiv. »Es wurde deutlich gemacht dass wir, also der Gemeinderat und das Stadtmarketing, aber auch die Werbegemeinschaft ihre Aufgaben wahrnehmen.« Gerade die Einzelhändler müssten bei allen negativen Begleiterscheinungen wie dem Internet für die Sache kämpfen. »Das Entscheidende ist jetzt, dass dieses Handlungskonzept nicht in der Schublade verschwindet.«
Für die Grünen meinte Claus Vollmer, dass das Konzept schon seit Monaten Grundlage des Handelns sei, man habe schon Entscheidendes verwirklicht. Als wichtig nannte er unter anderem die Sauberkeit in der Innenstadt. Jörg Uffelmann nannte das Gutachten »nicht die Bibel, aber einen Leitfaden für uns«. Als Beispiel nannte er unter anderem den Rathausplatz, der »tot ist wie die Maus«. Nicht nur, aber auch da gehöre etwas gemacht.
◼ Wir werden das Thema mit Hintergründen weiter beleuchten.