Lahr will Geld für Windpark
Der Windpark Rauhkasten/Steinfirst liegt zwar jenseits der Lahrer Gemarkungsgrenze, er beeinträchtigt aber sehr wohl das Landschaftsbild im Gereutertal, meinen viele. Die Stadt hat deshalb einen Antrag auf Förderung einer geplanten Ausgleichsmaßnahme vor Ort gestellt.
Lahr. Im Lahrer Umweltausschuss und im Reichenbacher Ortschaftsrat war das gleiche Thema dran: Die geplante Ausgleichsmaßnahme für den Windpark Rauhkasten/Steinfirst. Wenn der Naturaustausch so zustande kommt wie geplant, muss Lahr dafür rund 265 000 Euro bezahlen, erhielte jedoch auf der Einnahmenseite 70 bis 90 Prozent Zuschüsse.
Die Stadt Lahr hat Anspruch auf Ausgleichszahlungen von 330 000 Euro, wofür ein Förderantrag bei der »Stiftung Naturschutzfonds« des Landes zu stellen war. Die Einzelheiten zum Thema stellte Urte Stahl (Abteilung öffentliches Grün und Umwelt) am Mittwoch im Reichenbacher Ortschaftsrat vor.
Die Stadt entschied sich nach einigen Vorgesprächen (unter anderem mit RP Freiburg und Landratsamt) für das Förderprojekt »Gereutertalbach«. Der Antrag wurde mit heißer Nadel in drei Wochen gestrickt und auf 80 Seiten ausformuliert. Die aufgrund der räumlichen Nähe zum Windpark ebenfalls berechtigten Kommunen Gengenbach und Hohberg haben laut Stahl eigene Förderanträge für Maßnahmen gestellt. Der Bach habe sich angeboten, weil er stellenweise – bedingt durch starken Nährstoffeintrag und eine ausbaufähige Uferstruktur – in »relativ unbefriedigendem Zustand« sei. Außerdem sollten verschiedene Feuchtbereiche stärker vernetzt werden, erklärte Stahl.
Vier Maßnahmenbündel umfasst der Förderantrag, wobei die erste Priorität auf der Umgehung des alten Wehrs (Mühlkanal) liegt. Das Gewässer soll durchgängig für Fische und Kleinorganismen gestaltet werden, Details werden geprüft. Stellenweise soll außerdem der Japanknöterich entfernt werden. Für das Paket werden 60 000 Euro angesetzt.
Die zweite Priorität gilt der Bachaufwertung im Bereich vom Heim des Golfclubs ausgehend entlang der Straße. Hier sollen die unnatürlichen Uferbereiche abgeflacht werden, ebenfalls der Japanknöterich bekämpft werden. 56 000 Euro gelten dieser Maßnahme, weitere Pakete gelten der Umgestaltung des Quellbereichs am Steinfirstbrunnen und der Schaffung eines Feuchtbiotops. 33 000 Euro sollen die Planungskosten betragen.
Der weitere Zeitplan zum Förderprojekt würde im Erfolgsfall so aussehen, dass erste Maßnahmen wie die Bekämpfung des Knöterichs noch 2018 in die Tat umgesetzt würden. Die Kernmaßnahmen am Bach würden 2019 realisiert, eine abschließende Bewertung würde sich 2020 anschließen.