Lahr will ökologische Verkehrswende voranbringen
Wie kriegt man eine ökologische Verkehrswende hin? Um diese Frage ging es bei einem Erfahrungsaustausch kommunaler Klimaschutzmanager aus dem deutschen Südwesten in Mannheim. Auch der Lahrer Michael Dutschke war dabei. Er hat für Lahr einiges vor.
Rund 90 Klimaschutzmanager aus Rheinland-Pfalz, dem Saarland und Baden-Württemberg trafen sich jetzt in Mannheim zu einem Erfahrungsaustausch. Es ging um die Zukunft der Mobilität, aber auch über die Bildung von Klimabewusstsein bei Neuzugewanderten und über die Verbindung von Klimaschutz und Regionalität. Besonders Städte, Gemeinden und Landkreise leisten einen wesentlichen Beitrag zur Umsetzung der nationalen Klimaschutzziele. Klimaschutzmanagern kommt dabei eine zentrale strategische Rolle zu.
Natürlich waren dabei auch Elektroautos ein Thema. Sie zu fördern ist auch ein Ziel, das sich der Lahrer Klimaschutzmanager Michael Dutschke auf die Fahnen geschrieben hat. Aber »wir sind auch noch am Rätseln, was die richtige Taktik ist«, gibt er zu. Dabei seien E-Autos etwa ideale Zweitwagen für die Stadt.
Erste Versuche sind gemacht
Erste Versuche sind gemacht. So beteiligte sich die Stadt Lahr bei der »Mobil-Party« der Lahrer Werbegemeinschaft mit einem eigenen Stand, an dem sie über Fragen der Zukunft der Mobilität informierte. Und auch die »E-Mobil-Insel«, wo Besucher E-Autos selbst probefahren konnten, war ein Versuch, den Menschen die E-Autos schmackhaft zu machen.
Dennoch: Elektroautos kommen bei den Menschen noch immer nicht recht vom Fleck. Ein Grund ist die weitgehend fehlende Infrastruktur. Auch in Lahr gibt es weit mehr Tankstellen für durstige Spritschlucker als öffentliche Ladesäulen für E-Autos. Hier will auch Dutschke ansetzen. Dabei denkt er auch an gemeinsame technische Lösungen mit dem E-Werk Mittelbaden.
»City Logistik«-Konzept
Auch das »City Logistik«-Konzept soll ein Baustein sein. Dies lässt die Stadt derzeit von Studenten der Hochschule Offenburg erarbeiten (wir berichteten). »Zum Ende des Semesters erwarten wir den Bericht«, erzählt Dutschke. Auf der Basis dieser Ergebnisse soll dann ein Antrag auf Fördermittel formuliert werden.
Doch es geht nicht nur um die Auto-Mobilität. Auch andere Verkehrsmittel spielen eine Rolle bei den künftigen Überlegungen. Etwa die Verknüpfung eines Fahrradverleih-Konzepts, wie man es etwa aus Offenburg kennt, mit dem Konzept des »Car-Sharing«. Dies soll schon zur Landesgartenschau im kommenden Jahr kommen, erläutert Dutschke. »Das ist auch schon in den Gremien.«
Die zentrale Frage laute, so Dutschke: Wie kriegt man die Menschen zum Umsteigen? Immerhin sei der Verkehr der einzige Sektor, in dem der Treibhausgas-Ausstoß nicht gesunken ist Nur umweltfreundliche Verkehrsmittel wie Fahrrad oder E-Auto attraktiver zu machen reiche da nicht aus, mutmaßt er: Man müsse es auch »schwieriger machen, mit dem Auto in die City zu fahren«.