40 Mitarbeiter der Lahrer Firma Galvanoform müssen gehen
Das Lahrer Unternehmen Galvanoform steht finanziell nicht gut da. Bereits im Dezember hat die Firma ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung beantragt. Als erste Maßnahme wurden jetzt rund 40 Arbeiter entlassen.
Galvanoform gerät wieder in ruhigeres Fahrwasser. Seit Dezember läuft bei der Lahrer Gesellschaft für Galvanoplastik ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung. In den vergangenen zwei Monaten seit Antragstellung hat das Unternehmen unter Leitung des Sanier- und Insolvenzverwalters Jochen Sedlitz ein Sanierungskonzept erarbeitet. Eine erste Maßnahme: Rund 40 Mitarbeiter müssen gehen. Das geht aus einer Pressemitteilung der Rechtsanwaltskanzlei Menold Bezler in Stuttgart hervor.
Die Maßnahme sei notwendig und unausweichlich. In den zurückliegenden Jahren hatte das Lahrer Unternehmen aufgrund wachsender Umsätze erheblich an Personal aufgebaut. Stand Dezember 2019 arbeiteten noch 180 Mitarbeiter im Unternehmen, das seit 1956 in Lahr ansässig ist. Das Traditionsunternehmen hat sich zu einem der größten europäischen Hersteller von Präzisionswerkzeugen entwickelt. Das aktuelle Marktumfeld im Automobilsektor führte bereits 2018 sowie auch insbesondere im Jahr 2019 entgegen der Planung zu einem erheblichen Umsatzrückgang, heißt es vonseiten der Kanzlei.
Arbeitslosigkeit
„Wir haben in den vergangenen Wochen eingehende Gespräche mit der Belegschaftsvertretung über den dringend notwendigen Personalabbau geführt. Dabei wurde für die Mitarbeiter, die nicht weiterbeschäftigt werden können, eine Transfergesellschaft installiert“, wird Sedlitz zitiert. Mitarbeiter können für bis zu acht Monate wechseln und bei der Suche nach einem neuen Arbeitsplatz unterstützt und gefördert werden. „Alternativ hätte die sofortige Arbeitslosigkeit gedroht.“
Laut Pressemitteilung bedauern Geschäftsführer Jürgen Obergföll und Sedlitz den Schritt des Personalabbaus. Dennoch sehen beide den Erhalt von knapp 140 Arbeitsplätzen nur dann als möglich an, wenn der Schritt gegangen wird, heißt es weiter. Seit Dezember wurden die Löhne der Mitarbeiter für die nächsten drei Monate über die Bundesagentur für Arbeit vorfinanziert.
Neben dem Abbau von Arbeitsplätzen kommen weitere Sanierungsmaßnahmen auf das Unternehmen zu. Unter anderem sollen die Kosten reduziert und sich von nicht nötigen Anlagenvermögen getrennt werden. Das auf dieser Basis entworfene Fortführungskonzept wird laut Pressemitteilung am 1. März umgesetzt. Aufgrund der geführten Gespräche in den vergangenen Monaten sei man sich sicher, dass die Kunden und das Umfeld in der Automobilindustrie die Fortführung des Betriebs unterstützen werden.
Lösung wird erwartet
Der Insolvenzverwalter erwartet laut Pressemitteilung eine Lösung bis Ende März. „Dabei kommt sowohl die Einbringung eines sogenannten Insolvenzplanes, der einen Vergleich mit den Gläubigern darstellt, als auch der Verkauf an einen Investor in Betracht“, heißt es weiter. Es sei wichtig, dass die Sanierungsmaßnahmen umgesetzt werden, denn nur dann wird der bisherige Gesellschafter oder ein neuer Investor Geld in das Unternehmen investieren.