Lahrer Hilfsprojekt wird in Peru weiterhin gebraucht
Der Lahrer Volker Nack hat »Casa Verde« in Peru vor 20 Jahren ins Leben gerufen. Am gestrigen Dienstag warb er bei einem Gespräch im evangelischen Dekanat Lahr um Unterstützung.
1989 während eines Volontariats hat Volker Nack das erste Mal Peru besucht. Ab 1997 lebte er mit der Familie in dem südamerikanischen Land. Damals, vor 20 Jahren, begann »Casa Verde« mit Straßensozialarbeit. Heute besteht »Casa Verde« aus drei Heimen – zwei in Arequipa und eines in Cusco –, in denen rund 50 Kinder und Jugendliche zwischen 4 und 17 Jahren betreut werden. Die Organisation beschäftigt etwa 30 Mitarbeiter in den Heimen und einem Netzwerk, dass verschiedene Institutionen für Straßenkinder und Jugendliche bündelt.
Kreuzgemeinde als neuer Partner
Eine Zusammenarbeit besteht mit dem Max-Planck-Gymnasium und der Geroldseckerschule. Seit neuestem engagiert sich auch die Kreuzgemeinde in Lahr für »Casa Verde«. Im evangelischen Dekanat am Doler Platz traf man sich nun zum Gespräch.
»Vor 20 Jahren war Peru sehr arm«, erinnert sich Nack an die Anfänge. Inzwischen habe sich die Lage der Wirtschaft zwar deutlich verbessert. Es gebe aber immer noch kein soziales Netz. Daher sind Hilfsorganisationen wie »Casa Verde« oft die einzige Hilfe für Kinder, die als Straßenkinder ihr Leben fristen oder Opfer sexueller oder häuslicher Gewalt geworden sind.
Engagement als Win-win-Situation
Dekan Rainer Becker berichtete, dass sich seine Tochter Jule in den vergangenen zehn Monaten nach dem Abitur bei »Casa Verde« engagiert hat. Für Becker eine Win-win-Situation: Junge Menschen lernten eine andere Kultur kennen und erlebten zugleich, wie diese Menschen zurechtkommen müssten. Im Sommer hatte er seine Tochter in Peru besucht. Dabei habe ihn vor allem die Nachhaltigkeit der Arbeit von »Casa Verde« beeindruckt.
Er habe unlängst erlebt, dass eine junge Frau, die im Heim groß geworden war und ein neues Leben außerhalb von »Casa Verde« angefangen hat, wieder um Hilfe und Schutz für sich und ihre Kinder bitten musste, ergänzte Nack. Die Tatsache, dass sie wieder bei »Casa Verde« anklopfte und Hilfe bekam, spricht für das Engagement und die Bedeutung der Organisation.
◼ Jule Becker hält am Samstag, 21. Oktober, einen Vortrag im evangelischen Gemeindezentrum in Schmieheim über ihre Erfahrungen in Peru. Beginn ist um 9 Uhr. Volker Nack wird am Samstag, 28. Oktober, über verschiedene Projekte berichten, die er mit seiner Frau Dessy ins Leben gerufen hat. Der Vortrag beginnt um 19 Uhr im Gemeindezentrum am Doler Platz.
»Casa Verde«
1997 als Hilfsprojekt für Kinder und Jugendliche in Peru gegründet. Die Trägerorganisation heißt »Blansal«. Beide sind sogenannte Nicht-Regierungsorganisationen (NGO). Beide finanzieren sich ausschließlich aus Spendengeldern.
Unterstützt wird das Projekt in Peru vom Lahrer Verein »Freunde für Casa Verde«. Die Spenden kommen den Kindern und Jugendlichen in den drei Heimen ohne Abzüge zugute.
Infos, wie Casa Verde unterstützt werden kann, gibt es im Internet: http://freunde-von-casa-verde.de. Es gibt ein Spendenkonto bei der Sparkasse Offenburg/Ortenau, IBAN: DE87 6645 0050 0004 8773 06.