Lahrer Klavierschüler eröffnen "Woche der offenen Tür"
Zum Auftakt der „Woche der offenen Tür“ an der städtischen Musikschule haben am Dienstagabend die Klavierschüler musiziert. Sie vertreten den derzeit größten Fachbereich der außerschulischen Bildungseinrichtung.
Die genaue Zahl der Klavierschüler hat Claudia Bühler nicht im Kopf, obwohl die stellvertretende Leiterin der städtischen Musikschule seit Sommer 2016 für den Fachbereich zuständig ist. Es sind auf jeden Fall mehr als 100, die aktuell von neun Lehrkräften unterrichtet werden. Der derzeit größte Fachbereich der städtischen Musikschule ist eines der Aushängeschilder: Eine ganze Reihe der Schüler haben eben erst beim Regionalwettbewerb „Jugend musiziert“ gepunktet.
Mit Spaß dabei
Die Klavierausbildung in Lahr fängt dabei bereits in einem ganz jungen Alter an. Beim Klavierkonzert im Rahmen der „Woche der offenen Tür“ waren eine Reihe kleiner Pianisten am Start, die mit ihren Füßen noch nicht einmal die Pedale des Flügels erreichen. Das Klavierspielen machte ihnen ganz offensichtlich trotzdem Spaß. Sie saßen mit schlenkernden Beinen an dem riesigen Instrument, stimmten wie Stefania Buduru, Alina Schmidt oder Bea Scherer eine kleine Klavierimpression, einen wunderbar holpernden Boogie an und demonstrierten ihr musikalisches Gespür. Eliana Schäfer kam zwar mit den Füßen ans Pedal, konnte sich dabei aber nur an den Klavierhocker lehnen während sie Tschaikowskys Lied über „Die kranke Puppe“ anstimmte, einen Marsch von Dmitri Schostakowitsch.
Nach dem Vortrag von Marcel Phan, zwei Sonatensätze von Joseph Haydn, übernahmen dann aber die etwas reiferen Jahrgänge das Zepter. Alexa Erb wandelte auf den Spuren Mozarts, Lisette Cardozo wartete mit einem Tango von Astor Piazzolla auf, einem leidenschaftlichen Tastenfeuerwerk mit fragilem Mittelteil. Jonas Wahler tauchte ein in die Klangwelt von Franz Liszt, schwelgte in den romantischen Gefilden des „Liebestraum Nr. 3 As-Dur“, während Jula Frischauf mit einer Nocturne in die Klavierpoesie von Frédéric Chopin eintauchte.
Klänge der Moderne
Joshua Eller widmete sich mit dem „African Song“ den Klängen der Moderne, Levi Bing glänzte mit dem Klavierstück „Hochzeitstag auf Troldhaugen“, einer wunderbar volkstümlichen mit einem Hochzeitsmarsch verknüpften Thema von Edward Grieg. Hanna Grafmüller servierte zwei Balkantänze von Marko Tajcevic, schlägte dabei erst einmal träumerische, dezent dissonante Klänge an, bevor sie mit einem temperamentvollen „Rustico“ die musikalische Glut schürte. Am Ende dann Jonas Rudolf, ein Schüler des Popbereichs, der sich der Jazzmusik verschrieben hat. Sein Lehrer Lorenz Stiegler griff in die Saiten des Kontrabass, während er am Klavier mit viel Swing und Groove „Opus De Funk“ von Horace Silver anstimmte.