Lahrer Stadtteile im Dorfcheck
Heute fällt der Startschuss für die Lahrer Stadtteile: Wir haben mit den Ortsvorstehern darüber gesprochen, wo sie die Stärken und Schwächen ihrer Ortschaft sehen. Den Auftakt macht Langenwinkel.
Es macht Spaß, mal durch die Lahrer Stadtteile zu fahren. Oft sind sie mit viel Grün versehen, verstecken sich manche Häuser geradezu hinter Bäumen und Büschen. Die Ortsmitte ist manchmal schon schön gestaltet, andernorts wartet man allerdings noch darauf. Sogar Schwimmbäder locken in zwei Stadtteilen. Und – das gilt für alle Dörfer, die zu Lahr gehören: Es gibt Vereine, die einen guten Teil des Ortslebens mitgestalten.
Der Lahrer Anzeiger indes wollte ein bisschen mehr wissen. Stärken in den Vordergrund stellen, aber auch auf Schwächen hinweisen. Schwächen, die bereits lange bestehen, wie beispielsweise die Sulzer Ortsmitte, zu der erst jüngst ein Workshop stattfand. Oder solche, die immer wieder auftreten, wie in Langenwinkel. Dort werden Schule oder auch der Friedhof immer wieder Opfer von Einbrechern oder schlicht und einfach von Dummköpfen.
Dass die Ortsvorsteher, die unsere Gesprächspartner waren, nicht immer mit dem Handeln der Stadtverwaltung einverstanden sind, liegt auf der Hand. Andererseits wissen sie, dass zum Beispiel bei der Vergabe von Aufträgen eine Menge rechtlicher Dinge zu berücksichtigen sind. »Ich glaube, wenn man die Bestimmungen einhält, dann geht es einfach nicht schneller«, meint deshalb auch Kippenheimweilers Ortsvorsteher Tobias Fäßler.
Ohne Vereine geht nichts
In einer Sache jedoch sind sich die Ortsvorsteher einig: Ohne die Vereine im Dorf gehe es nicht. Vielerorts haben sie sich für ein Fest zusammengeschlossen, machen jedoch auch einzeln vielerlei. »Da ist zum Beispiel in der Jugendarbeit fast schon ein Konkurrenzkampf da«, hat der Sulzer Ortvorsteher Rolf Mauch beobachtet. Fußball, zum Teil Handball, aber auch in der Musik wird immer wieder ein Vorstoß unternommen, die Jungen mit auf sie zugeschnittenen Angeboten zu locken.
Eine Besonderheit im Vereinsleben haben übrigens Reichenbach und Sulz. Dort kümmert sich ein eigener Verein um das Schwimmbad.
Und es gibt auch die Jugendräume, die in den Ortschaften regelmäßig besucht werden. Zum Teil sind es kleinere Gruppen, in einigen aber auch größere, die solch ein zweites Zuhause nutzen. Jugendsozialarbeiter sind ebenfalls in einigen Dörfern vor Ort, um die vielfach unterschiedlichen Interessen unter einen Hut zu bringen.
Ganz klar eine Schwäche in vielen Orten: Man hat Nachfrage zum Bauen, kann indes mit gemeindeeigenen Grundstücken nicht aufwarten. Und die privaten Besitzer von freiem Gelände wollen in Zeiten wie diesen halt auch nicht verkaufen.
Eine weitere Schwachstelle ist natürlich das Aussterben von Berufen vor Ort; hauptsächlich von Ärzten. Hier bekommen Behinderte oder alte Menschen Schwierigkeiten. Aber es fängt machmal auch einfach mit dem Haareschneiden an.
Geld muss vorhanden sein
Dass sie sich mit den Senioren befassen müssen, ist für die Ortsvorsteher klar. So träumt beispielsweise Annerose Deusch davon, irgendwann einmal eine Senioren-WG in »ihrem« Langenwinkel zu haben. Doch auch hier gilt: Erst mal muss das Geld vorhanden sein.
Was es in den Stadtteilen noch gibt und wo es Schwachpunkte aufzuzählen gilt, das erfahren die Leser des Lahrer Anzeigers in einer Info-Grafik, in der zahlreiche Dinge aufgeführt sind. Ob es nun der Arzt ist oder ein Friseur – es ist vieles aufgelistet.
Die Serie läuft immer donnertags und dienstags.