Lahrer Wirtschaftsgymnasium feiert 50-Jähriges
Das Wirtschaftsgymnasium am integrierten beruflichen Gymnasium (IBG) in Lahr hat vor 50 Jahren mit dem Unterricht begonnen. Das ist am Freitagabend gebührend gefeiert worden.
Das Wirtschaftsgymnasium, heute ein Teil des integrierten beruflichen Gymnasiums (IBG) in Lahr, besteht seit 50 Jahren. Am Freitagabend feierten ehemalige Lehrer und Schüler, Vertreter des Ortenaukreises, der Stadtverwaltung und des Freiburger Regierungspräsidiums einen – vor 50 Jahren – mutigen Versuch, der längst ein Erfolgsmodell ist.
Das heutige IBG mit vier Zweigen ist auch eine Alternative, für Berufsschüler auf dem zweiten Bildungsweg die allgemeine Hochschulreife zu erhalten. Darin waren sich einig: Georg Benz, Sozialdezernent des Landkreises, der Schulträger ist, mit Lahrs Erstem Bürgermeister Guido Schöneboom und Thomas Hecht, Leiter der Abteilung Schule und Bildung im Regierungspräsidium Freiburg. Sie alle sprachen Grußworte.
Qualifikationen
Was die zusätzlichen Qualifikationen am IBG – heute mit den Zweigen Wirtschaft, internationale Wirtschaft, Hauswirtschaft, Technik und Sozialwissenschaft noch für Vorteile hat – stellten ehemalige Schüler und Lehrer in einer Podiumsdiskussion vor. Claudia Hübschle, Anton Frey und Alfred Schütz haben im Jahr 1971 das erste Abitur am damaligen WG bestanden. Heinz Scherzinger war damals Fachlehrer für Wirtschaft. Uwe Kohler hat sein Abitur im Jahr 1985 hier bestanden, sein Sohn Max im Jahr 2015. Mit auf den Sofas auf der Bühne saßen Herbert Huber, heute Direktor des IBG, und als Moderator Noah Rottenecker, der in diesem Jahr die allgemeine Hoch-schulreife anpeilt. Die Gründe, warum die Schüler anno 1971 hier ihr Abitur gebaut haben, waren verschieden.
Zwei nannten Latein als Grund, hierher zu wechseln. Ausnahmslos alle auf dem Podium betonten den Praxisbezug und damit verbundene Vorteile des Abiturs an einem berufsbildenden Gymnasium. Auch der Aussage, dass das Abitur nur für den Moment gelte, das Lernen aber immer weitergehe, stimmten alle – nicht nur – auf dem Podium zu.
Herausforderungen
Herbert Huber ergänzte, nach der Gegenwart der Schule befragt, diese Zahlen: Alleine die Tatsache, dass etwa ein Drittel der Lahrer Abiturienten hier den Abschluss machen würden, spreche für den Erfolg des IBG. In der Zukunft werden die Heterogenität der Schüler und die Notwendigkeit, einen bundesweiten Vergleich des Abiturs zu erreichen, sicher Herausforderungen, sagte er.
Einig waren sich auch alle auf dem Podium sitzende Personen , dass gerade in den fachgebundenen Fächern der Weg von den Matrizen und Taschenrechnern mit Batterien zu den heutigen PCs ein gewaltiger Unterschied sei. Rottenecker konnte sich hier das Folgende nicht verkneifen. Alle Geräte würden auch funktionieren, wenn die Schülern den Lehrern die Funktionen erklären würden. Dafür gab es Gelächter und Applaus.
Im Schuljahr 1968/1968 hatte das neue Wirtschaftsgymnasium 40 Schüler, die sich auf das Abitur ab der Klassenstufe elf hier vorbereiteten. Direktor Huber bezeichnete den Versuch vor 50 Jahren als mutig. Man habe damals etwas relativ Neues ausprobiert.
Heute ist klar, dass sich der Versuch von damals gelohnt hat. Gerade das IBG biete nach dem »Abschluss einen Anschluss«. Schöneboom, der die letzten Grußworte des Abends sprach, sagte – unter dem Gelächter der Gäste, dass man »bei der Stadtverwaltung stramme steht«, wenn das IBG oder vielmehr der Direktor Huber etwas anfrage. Der Grund ist einleuchtend: Der Vorname Herbert setzt sich aus den althochdeutschen Begriffen »heri« und »beraht« zusammen. Die Übersetzung: »prächtiger Heerführer«. Benz für den Kreis und Hecht für die Freiburger Behörde betonten die gute und erfolgreiche Zusammenarbeit der Schule mit den vielen verschiedenen Betrieben.
Schülerband
Eine Band aus Schülern und Lehrern des IBG umrahmte das Programm musikalisch und heizte später bei der Party ein. Nach den Grußworten spielte die Band »Get Back« der Beatles aus dem Jahr 1969.