Lahrer Wohnanlage für Flüchtlinge bis September aufgelöst
Wegen zurückgegangener Neuankünfte und Umzügen in die Anschlussunterbringungen, ist der Bedarf in der Lahrer Flüchtlingsanlage am Flugplatz so gering, dass diese bis Ende September aufgelöst wird. Das teilten das Landratsamt des Ortenaukreises und die Stadt Lahr mit. Derzeit leben noch 181 Menschen in der für ursprünglich 531 Menschen konzipierten Unterkunft.
Die Containerwohnanlage für Zuwanderer in der Rainer-Haungs-Straße am Lahrer Flugplatz wird bis Ende September aufgelöst. Das teilten das Landratsamt Ortenaukreis und die Stadt Lahr am Dienstag gemeinsam mit. Grund dafür sind die rückläufigen Zugangszahlen von Asylsuchenden und deren Umzüge in die Anschlussunterbringungen.
Für 531 konzipiert
Die Unterbringung in Lahr wurde im Dezember 2015 in Betrieb genommen, war ursprünglich für 531 Menschen konzipiert und zuletzt waren dort 337 Menschen untergebracht. Die Anlage am Flugplatz war neben der in Offenburg am Sägeteich die größten Unterkünfte für Flüchtlinge im Ortenaukreis.
Puffer behalten
Aktuell hat der Kreis die bis Sommer 2016 aufgebauten 5700 Plätze der vorläufigen Unterbringung auf aktuell 2075 reduziert, wie Michael Loritz, der für Migration verantwortliche Dezernent im Landratsamt, sagt. Bis Ende des Jahres, so Loritz weiter, wird die Zahl auf 1500 Plätze reduziert. Ziel des Abbau sei es, eine Belegung von 70 Prozent zu erreichen und gleichzeit, im Fall eines nicht vorhersehbaren, erneuten Anstiegs der Flüchtlingszahlen, ausreichend Puffer zu haben. Die rund 100 Menschen, die wegen ihres Aufenthaltsstatus noch in der vorläufigen Unterbringung verbleiben, sollen in andere Unterkünfte im Kreis oder in Lahr oder dem Umland umziehen.
Das ist die Containeranlage am Lahrer Flugplatz
Die Anlage, die aus drei zweistöckigen Containerblöcken sowie der Mensa, Aufenthalts- und Büroräumen besteht, bot entsprechend der anfangs gültigen Mindestwohnfläche von viereinhalb Quadratmetern pro Person Platz für 531 Menschen; nach den in 2017 eingeführten sieben Quadratmetern Mindestwohnfläche waren es 337 Wohnheimplätze. Eine Betreiberfirma kümmerte sich unter anderem um die Sicherheit auf dem Gelände, die Verpflegung der Bewohner und die Sauberkeit; durch die Versorgung mit Essen erhielten die Bewohner im Gegensatz zu den Unterkünften mit Selbstversorgung entsprechende Abzüge von ihren Flüchtlingssozialleistungen.
Bei den aktuell noch 181 untergebrachten Bewohnern handelt es sich um Männer aus 16 verschiedenen Nationen, die vorwiegend aus Gambia, Nigeria, Somalia und Togo stammen. Die letzten Bewohner werden voraussichtlich bis Mitte September ausgezogen sein. Danach wird die Anlage geräumt und die Versorgungseinrichtungen abgebaut. Anschließend erfolgt der Abbau der Container, den die Eigentümerfirma übernimmt.