Lahrs bekanntester Obdachloser Alfons Nowak ist tot
Alfons ist tot. Seit gut 20 Jahren war er Tag für Tag auf den Straßen und Plätzen in Lahr und Friesenheim anzutreffen. Montagnacht verstarb er im Alter von 70 Jahren.
Tschüss »Alfons«! Es gibt kaum Menschen in Lahr oder Friesenheim, die ihn nicht irgendwann einmal wahrgenommen haben. Der Obdachlose Alfons Nowak war anders, seit es ihn vor vielen Jahren aus der Bahn geworfen hat. Er war stets ein bunter Vogel und berühmt für seine Verkleidungskünste. Viele Lahrer schmunzelten, wenn er in Frauenkleidern, Westernhut und Gummistiefel bekleidet, den Verkehr regelte, wann immer ihm danach war.
In seinen späten Jahren bewegte sich Alfons jenseits von Zeit und Raum, Gut und Böse. Dem Alkohol verfallen, war es mühsam, ihm beim Gespräch zu folgen. War er allerdings klar, dann gab es Außergewöhnliches. Alfons war nie böswillig unterwegs. Es ärgerte ihn, wenn seine Art sein Leben zu führen auf offenen Spott traf oder sich Schulkinder an den Bushaltestellen über ihn lustig machten. Gleichwohl war er ein Mensch, der niemals jemand etwas zu Leide tun wollte.
Zerschlagenes Gesicht
Er trug sein ganzes Leben die Spuren seines Alltages offen zur Schau. War es die Geschichte seiner im Winter abgefrorenen Zehen oder sein zerschlagenes Gesicht, das er sich immer wieder eingefangen hat. Alfons hatte auch Freunde und viele haben ihm etwas zugesteckt – wohl wissend, wie er mit den Geldspenden umging. Alfons hat sich am Rande durchgeboxt und war auf seine unnachahmliche Art und Weise stets Mittelpunkt dieser Gesellschaft in Lahr und Umgebung. Im Straßenbild auf alle Fälle wird etwas ganz Besonderes fehlen und wohl auch nie wieder wahrzunehmen sein. Alfons Nowak war ein Unikat und wird lange in Erinnerung bleiben.