Langenhard: Neues Windrad nimmt Form an
Der Betonturm steht und ist schon von weitem zu sehen. Die Gondel und die Flügel sollen nächste Woche folgen. Das neue Windrad auf dem Langenhard nimmt Form an. Noch in diesem Quartal soll es Strom liefern.
Bald ist das Trio wieder komplett. Es wird allerdings ein etwas ungleiches Trio werden. Denn anstelle des 2013 abgebrannten Windrads auf dem Langenhard entsteht eine modernere und deutlich höhere Anlage. Sie wird mehr als 200 Meter in die Luft ragen.
»Die Betonelemente des Turms stehen bereits. Das ging ausgesprochen flüssig«, sagt Andreas Markowsky, Geschäftsführer der Ökostromgruppe Freiburg, die für Planung und Bau verantwortlich ist. Nach Verzögerungen im Vorfeld läuft nun alles nach Plan. »Der Turm ist diese Woche verspannt worden.« Was bedeutet das? »Das Fundament ist kein einfacher Betonblock, sondern eine Art Keller.« Von dort aus können Experten die Stahlseile spannen, die sich in den Betonwänden des Turms befinden. Das läuft ähnlich ab wie bei einer Brücke.
Auf den Zentimeter
Wie geht’s weiter? »In den nächsten Tagen folgen zwei Stahlsegmente für den Turm«, sagt Markowsky. Dann kommen Gondel und Generator. Zuletzt sind die Flügel an der Reihe – deren Transport ist eindeutig der spektakulärste Teil des Projekts. In diesem Fall etwas weniger nervenaufreibend, da die Verantwortlichen bereits Erfahrung mit dem Standort Langenhard haben. »Das ist Zentimeter für Zentimeter ausgemessen worden. Es waren nur geringfügige Ausbaumaßnahmen nötig«, sagt Markowsky. Der Transport soll über Sulz verlaufen. »Die ehemalige Panzerstraße ist günstig dafür.«
Nun soll alles Schlag auf Schlag gehen. Markowsky geht nicht davon aus, dass das Wetter noch einen Strich durch die Rechnung machen wird. Ende April wird die neue Anlage voraussichtlich bereits wie ein fertiges Windrad aussehen. Komplett fertig wird sie dann aber noch nicht sein. Die Verkabelung und der Netzanschluss stehen anschließend noch auf dem Plan. »Und es gibt noch einen Sicherheitscheck.« Laut Markowsky wird das alles relativ zügig über die Bühne gehen.
Im Kostenrahmen
Am Kostenrahmen von fünf Millionen Euro wird sich laut der Ökostromgruppe nichts ändern. »Wir haben die Anlage zum Festpreis gekauft.« Überraschungen soll es keine mehr geben: »Im Vergleich zu manchen Windrädern im Schwarzwald ist es hier mit der Logistik relativ einfach.«
Dreimal so viel Strom
Naturschutzrechtliche Fragen sind im Vorfeld mit dem Lahrer Nabu geklärt worden. Dieser steht laut dem Geschäftsführer auch hinter der Grundidee des Projekts: »Wir nutzen den alten Standort weiter und produzieren dafür das Dreifache an Strom.« Das geht natürlich auch mit einer deutlich größeren Windkraftanlage einher, die laut Markowsky »majestätisch über Lahr thronen« wird.
Die neue Anlage wird man übrigens mit dem Windrad auf dem Weißmoos im Schuttertal vergleichen können. Diese liefert seit rund zweieinhalb Jahren Strom. Nach anfänglichen Problemen ist Markowsky nun zufrieden. »Im vergangenen Jahr lagen wir in Schweighausen zehn Prozent über dem Plan.«
Und wann wird das dritte Windrad auf dem Langenhard Strom liefern? Markowksky ist sicher: »Noch in diesem Quartal«.