Langjähriger Friesenheimer Gemeinderat feiert Geburtstag

Der Jubilar Gerhard Homberg feierte seinen 80. Geburtstag. ©Hubert Röderer
43 Jahre lang war Gerhard Homberg Mitglied des Gemeinderates, ehe er 2014 diesem Adieu sagte. Für seine Verdienste, seinen sachlich-kommunikativen Ton im Rat, seine Umgänglichkeit, Bodenständigkeit und Sachkunde ernannte das Gremium Gerhard Homberg zum Ehrenbürger.
"Es hat mich gefreut, dass meine Arbeit gewürdigt wurde", sagte er nun anlässlich seines 80. Geburtstages. Das Haus im Weiertsfeld wurde von vielen Gratulanten aufgesucht, Nachbarn, Weggefährten, Freunden. Galt es doch, einem beliebten, freundlichen Mitbürger auch Danke zu sagen dafür, dass er sich im kommunalpolitischen Ehrenamt in einem so außerordentlichen Maße eingesetzt hat. Für ihn, so scheint’s, war die Kommunalpolitik ein Teil von ihm, als hätte er gar nie anders gekonnt oder gewollt.
Noch keine Ortsteile
Man mag es kaum glauben: Die heutige Gemeinde mit ihren fünf Ortsteilen war noch gar nicht gegründet, als Gerhard Homberg bereits in den Gemeinderat der damals noch selbständigen Gemeinde Friesenheim gewählt wurde. Das war 1971 – und er gerade einmal 26 Jahre alt. Als dann mit der Kommunalreform die Großgemeinde Gestalt annahm, war Homberg weiter dabei – und sollte es noch lange bleiben. Er wurde stellvertretender Vorsitzender der CDU-Fraktion, zuletzt stand er dieser auch vor. Nicht zu vergessen die Jahre von 1973 bis 2004, da er Mitglied des Kreistags war, und vor allem jene Zeit, 1975 bis 2009, da er zudem das Amt des Bürgermeisterstellvertreters innehatte.
Sehr erfolgreich: Nicht anders kann man diese Zeitspanne vor allem an der Seite des früheren, langjährigen Bürgermeisters Eugen Götz nennen. Gerade wegen der Gemeindereform hätten viele Projekte verwirklicht werden können: die Mehrzweckhallen in den Ortsteilen, die gemeinsame Wasserversorgung, das Bildungszentrum, das Schlössle in Heiligenzell, den Campingplatz am Baggersee Schuttern. Homberg beteuert: "Die Gesamtgemeinde hat sich seit der Gemeindereform gut entwickelt".
Interessierter Blick
Selbstverständlich verfolge er auch heute, elf Jahre nach seinem Ausscheiden, die Kommunalpolitik noch, mische sich aber nicht ein. "Ich habe die Gabe, Dinge mit Abstand zu betrachten". Nur "ab und zu" kribble es noch. Sorgen hingegen mache ihm die innere und äußere Sicherheit, die wirtschaftliche Entwicklung, die Vermögens- und Einkommensverteilung im Land. Homberg, studierter und promovierter Volkswirt, Steuerberater und Jahrzehnte bei der Badischen Treuhand in Lahr tätig, kennt sich in Wirtschaftsfragen bestens aus. Im Dezember 2009 ging er in den Ruhestand.
Und heute? Genießt Gerhard Homberg die Zeitungslektüre und die täglichen Waldspaziergänge, ist gerne unter den Menschen, liest Sachbücher, erledigt Arbeiten im Garten und jene Aufgaben, die Ehefrau Brigitte, die drei Kinder und die beiden kleinen Enkel so für ihn haben. Und ist als protestantischer Christ überzeugt, dass es da auch noch eine höhere Instanz gibt: "Ja, ich glaube an Gott".