Lustspiel begeistert die Zuschauer in Schuttern
Der Konzert- und Theaterabend der Harmonikafreunde »Schutterklänge« Schuttern hatte am Samstagabend viele Facetten: harmonische und rasante Akkordeonklänge sowie ein Lustspiel mit Knalleffekt.
Mario Weissenborn kehrt gerne nach Schuttern zurück, wo er vor rund 30 Jahren als 18-Jähriger den Taktstock bei den Harmonikafreunden »Schutterklänge« Schuttern übernahm. Bis 1997 hatte er die musikalische Leitung inne, am Samstag war der heute bei München lebende Akkordeon-Virtuose zu Besuch beim Konzert- und Theaterabend in der Offohalle. Er freute sich wie die zahlreichen Gäste über ein unterhaltsames Konzert, das wie üblich vom Nachwuchs des Vereins eröffnet wurde. Die Schülergruppe A ließ das ukrainische Volkslied »Schöne Minka« erklingen, die B-Schüler unterhielten die Gäste mit »Piraten der Karibik«.
Das erste Orchester unter Leitung von Dirigent Peter Kounis eröffnete mit dem zauberhaften kleinen Konzertwalzer »Pushkin« von Luigi di Ghisallo. Erstmals führte Christian Junele durchs Programm. Eine »gute Wahl«, sagte der Vorsitzende Hans-Jürgen Kopf; Junele selbst verriet, dass er an der Weihnachtsfeier ausgelost wurde. Er nahm das Los an und informierte das Publikum über die Stücke. Beispielsweise dass »Hijo de la luna« (Kind des Mondes) von José María Cano davon erzählt, wie Luna, die mythische weibliche Figur des Mondes, zu einem Menschenkind kommt. Zum weiteren Programm zählten ein cooles Abba-Medley, arrangiert von Wolfgang Kahl sowie zum Abschluss »Graf Zeppelin« von Carl Teilke. Die Besucher waren begeistert – als Zugabe gab es die Polka »Auf der Autobahn«, ein Erfolgshit von Slavko Avsenik.
Nach einer Umbaupause waren die Lachmuskeln gefragt. Die Laienspielgruppe der Harmonikafreunde führte das Lustspiel »Petri Heil und Waidmanns Dank!« von Bernd Gombold auf. Die Pointen jedoch entsprangen dem Hausfrauen-Klischee – Macho-Gehabe inbegriffen. Der vom Fische fangen besessene Rudi (Pirmin Maus) setzt seiner Frau Gerda (Alexandra Metzger) ordentlich zu. Ebenso der passionierte Jäger und Schwager Hermann (Fabian Kopf) sowie auch Tochter Tina (Anna Silberer) und Sohn Simon (Simon Spinner). Bis Gerda sich unvermittelt eine Auszeit nimmt. Chaos bricht aus, von Saustall ist die Rede, den Kindern fehlt das »Hotel Mama«. Und dann tauchen zwei angebliche Italienerinnen auf, die Rudi und Hermann im Nachtclub kennengelernt haben. Und zu allem Übel kommt Oma Rosalinde (Renate Spinner) und Tinas Freund und Öko-Freak Harald (Johannes Gutbrod), den nichts aus der Ruhe bringt. Für Gutbrod war es die erste Theaterrolle – es war sein Traum gewesen, mitzuspielen.
Im Durcheinander auf der Bühne gab es einen Knalleffekt: Die »Italienerinnen« entpuppten sich als Gerda und ihre Freundin Susi (Petra Heizmann). Die Herren der Schöpfung waren völlig verwandelt – eine Retourkutsche die saß.