»Mammut-Sonnenblumen« wachsen in Heiligenzell
In einem Hausgarten in Heiligenzell stehen riesige Sonnenblumen mit über vier Metern Höhe. Die Besitzer vermuten, dass sie aus heruntergefallenen Vogelfutterkernen erwachsen sind. Kommen die größten Samenkörbe – 2015 in Friesenheim entdeckt – auch vom Vogelfutter?
2015 sorgte Heinz Schillinger aus Friesenheim für ungewohnte Schlagzeilen. Riesige Sonnenblumen, darunter wahre Mammut-Exemplare, zierten seinen Vorgarten. Die größte hatte einen Samenkorb mit einem stattlichen Durchmesser von 42,5 Zentimetern (ohne Blätter) und wog vier Kilo (mit Blättern). So außergewöhnlich, dass sogar der Südwestrundfunk bei ihm vorbeischaute und darüber einen Kurzbericht in der »Landesschau« ausstrahlte. Denn in der Regel liegen die XXL-Sonnenblumen bei 30 Zentimeter Durchmesser und wiegen etwa ein bis eineinhalb Kilo. Bei dreieinhalb Metern Höhe wurden die Riesen zu Bogenlampen, was letztlich dem Gewicht der Samenkörbe geschuldet war. Dabei waren es nicht einmal schnell- und großwüchsige einjährige Sonnenblumen – also sogenannte Hybriden. »Bodenvasentauglich« sei auf dem Samentütchen gestanden.
Fälle auch in Sulz und Diersburg
Im vergangenen Jahr entdeckte der Lahrer Anzeiger ähnlich große Sonnenblumen auch in Diersburg und in Sulz. Auch bei Heinz Schillinger schnellten wieder Sonnenblumen hoch, obwohl er keine gesät hatte, wie er versichert. Den Samen haben wohl die Vögel fallen lassen. Und in diesem Jahr? Bei Schillinger sind die Sonnenblumen auf dem ganzen Gelände verteilt, sind nach wie vor riesig, aber nicht mehr so mächtig wie vor drei Jahren.
Staunen bei den Nachbarn
Weit höher in den Himmel ragen die Sonnenblumen von Irene Pabst und Joachim Mengel in Heiligenzell. Über vier Meter Höhe freistehend – Staunen auch bei den Nachbarn. So etwas habe er noch nie in einem Vorgarten gesehen, meint Bernhard Gutmann.
»Keine Samen gekauft«
Ob sie XXL-Samen gekauft haben?, will der Lahrer Anzeiger wissen. Nein, sie haben überhaupt keinen Sonnenblumen-Samen ausgesät, versichert Joachim Mengel. Vogelfutter sei auf den Boden gefallen. Die vier, fünf Körnchen, die Irene Pabst aufhob, drückte sie einfach in ihren Humus-Kasten vor dem Haus. »Mal schauen was daraus wird?« Daraus seien letztlich die riesigen Sonnenblumen empor gewachsen. Die Stengel sind so dick, dass sie nicht einmal mit den Fingern umfasst werden können. Die Samenkörbe haben einen Durchmesser von rund 30 Zentimetern.
Eine Nachfrage bei Heinz Schillinger ergab, dass auch ihm ab und zu Vogelfutter herunterfällt. Das habe er dann auch schon oft in die Erde gedrückt. Möglich also, dass seine Riesen nicht von besagtem Samentütchen stammen, sondern ebenfalls aus Vogelfutterkernen hervorgingen.