»Manchmal stecken noch alte Nägel drin«
Die beiden Zimmermänner Henning Hoppe und Hans-Jörg Brodbeck sind mit der Erstellung des Ausstellungsbeitrags der Vogtsbauernhöfe beschäftigt.
Woher stammt das Holz, das Sie hier gerade bearbeiten?
Henning Hoppe: Dem Freilichtmuseum werden immer wieder alte Höfe oder Schuppen angeboten, die abgerissen werden sollen. Dabei arbeitet das Museum mit einem Altholzhändler zusammen, der auf den Abbruch alter Häuser spezialisiert ist. Unsere Balken stammen aus einem alten Haus aus der Nähe von Alpirsbach. Wir sind mit dem technischen Leiter Horst Biegert hingefahren und konnten uns Holzlisten zusammenstellen, was wir brauchen.
Was ist das Besondere an so einem Auftrag?
Hans-Jörg Brodbeck: Wenn man Holz beim Sägewerk bestellt, kommt es sehr präzise zugeschnitten raus. Diese Balken hier sind dagegen sozusagen »Designerstücke«, die einst von Hand behauen wurden. Die sind auch schon mal ein bisschen krumm oder haben Zapfenlöcher. Manchmal stecken auch noch alte Nägel drin, die wir vorher rausziehen müssen.
Wie werden die Balken im Boden verankert?
Hoppe: Die Löcher werden vorgebohrt mit einem Spezialbohrer. Die Pfosten müssen etwa 1,50 Meter tief im Boden verankert werden. Das ist ja auch ein statisches Problem. Schließlich darf das Ganze ja auch nicht umfallen. Die Tafeln, die zwischen den Balken aufgehängt werden, sind etwa 1,20 mal 2 Meter groß und haben auch ein ganz schönes Gewicht. Die wirken wie Segel und bieten dem Wind eine gute Angriffsfläche. Es war auch ein Betonfundament im Gespräch – aber das wäre furchtbar teuer geworden.
Wie geht es weiter, wenn die Konstruktion steht?
Brodbeck: Wir wollen im August fertig sein. Aber das ist auch wetterabhängig: Wenn’s stürmt, hat’s keinen Sinn. Über den Winter werden wir’s dann provisorisch verhüllen. Die Elemente werden dann erst kurz vor der Eröffnung der Gartenschau montiert.