Friesenheim - Oberschopfheim

Manfred Beiser aus Oberschopfheim feiert 80. Geburtstag

Frank Hansmann
Lesezeit 3 Minuten
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28. Januar 2020

Manfred Beiser wohnt im ältesten Anwesen Oberschopfheims. Heute, Dienstag, feiert er seinen 80. Geburtstag. ©Frank Hansmann

Der Oberschopfheimer Manfred Beiser feiert heute, Dienstag, seinen 80. Geburtstag. Der Jubilar wohnt an einem historischen Ort. Dort erwartet er auch heute schon viele Gäste. 

Wer heute Manfred Beiser zu seinem vollendeten 80. Lebensjahr gratuliert begibt sich zwangsläufig an einen historischen Ort. Denn Beisers Wohnhaus gilt als das älteste bestehende Wohngebäude im Weinort. Die Jahreszahl 1689 am Torbogen zum Kellereingang belegt dies. 

Wie die Generationen vor ihm, wurde er hier geboren und verbrachte auch sein ganzes Leben hier. Das Gebäude selbst steht sinnbildlich für den Zeitenwandel im Ort. Diesem konnte sich Manfred Beiser ebenfalls nicht entziehen. Er übernahm das Bauernhaus von seinen Eltern Max und Adelheid Beiser, der letzten Generation, die ausschließlich von der Landwirtschaft lebte. 

Gemeinsam mit seinen beiden Schwestern wuchs Beiser hier auf. Zur Volksschule waren es nur wenige Schritte.  Anschließend besuchte der junge Bursche ein Jahr die landwirtschaftliche Schule, im Volksmund „Winterschule“ genannt, auf  dem Lahrer Schutterlindenberg. Nicht weit entfernt lag seine erste Arbeitsstelle. Beiser half in Schichten zu zwölf Stunden beim Autobahnbau mit. Eine Knochenarbeit bei Wind und Wetter. „Einmal regnete es drei Tage ununterbrochen, so dass ich keine trockene Kleidung mehr besaß“, erinnert er sich heute noch.

Leidenschaften

Nachdem Beiser im Alter von 18 Jahren den Führerschein erwarb, konzentrierte er sich auf die Landwirtschaft. Wein- und Tabakanbau sowie die Schweinemast waren seine Schwerpunkte. Sie dienten sechs Jahre als Haupterwerb. „An der Landwirtschaft bin ich gehangen. Doch um dauerhaft davon zu leben, war der Betrieb zu klein“. Durch diese Erkenntnis verkleinerte er den Betrieb und arbeitete zunächst in der Hukla in Gengenbach und bis zum Ruhestand bei der Offenburger Spedition Dietrich. 

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Danach galt seine Leidenschaft weiterhin der Landwirtschaft und dem Weinbau. Nach gesundheitlichen Problemen trennte er sich vor 13 Jahren von seinem letzten Rebengrundstück. Doch so ganz lassen kann er es bis zum heutigen Tag nicht. Noch täglich pflegt er für einen Friesenheimer Betrieb die auf Oberschopfheimer Gemarkung befindlichen Rebflächen. Eine Arbeit, die ihm offenbar gut tut. „Wenn ich den ganzen Tag in den Reben war geht es mir am besten. Ich fühle mich wohler als nach einem Erholungstag in der heimischen Stube“, so der naturverbundene Jubilar im Gespräch mit dem Lahrer Anzeiger.

Beisers Schicksal wurde auch ein Stück weit von den Kriegsjahren geprägt. Momente die er niemals vergisst und auch nicht ohne Emotionen über seine Lippen gehen, sind die Heimkehr seines Vaters Max aus der Kriegsgefangenschaft. Am weißen Sonntag 1948 kam er krank und abgemagert zurück. „Manfred geh heim, dein Vater ist da“, rief es plötzlich. „Das denkt mir noch“, sagte er mit nachdenklichem Blick. 

Soldat in einem Fass

Auch daran erinnert er sich. Sein Großvater Emil versteckte vor den Franzosen einen deutschen Soldaten in einem Fass. Bis heute würde Beiser das Schicksal des Schwarzwälders interessieren. Doch erfahren hat er dies bis zum heutigen Tag nicht. Von Großvater Emil stammt auch der Übername. „S’Beiser Emils Manfred“ nennen ihn die Älteren im Dorf heute noch.

Als Ehrenmitglied der Chorgemeinschaft sowie des Sport- und Obst- und Gartenbauvereins erwarten er und Ehefrau Margareta heute viele Gäste in der heimischen Stube. Am Wochenende feiert der Jubilar mit der Familie. Ganz besonders freuen sich die Beisers auf ihre beiden Enkel.

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