Manfred Nebel: 48 Jahre Ältestenrat der Melanchthon-Gemeinde
Als Dankeschön gibt es nun einen »Manfred-Nebel-Saal« im Gemeindezentrum Melanchthon in Dinglingen. Manfred Nebel war fast ein halbes Jahrhundert im Ältestenkreis engagiert.
Manfred Nebel war 48 Jahre Ältestenrat der ehemaligen Melanchthon-Gemeinde, davon 20 Jahre Vorsitzender. Im Gottesdienst der jetzigen Auferstehungsgemeinde im Gemeindezentrum Melanchthon am Sonntag wurde Nebel mit drei anderen aus dem Ältestenkreis verabschiedet (siehe „Informiert“). Zwei Überraschungen für den Ältesten, der fast ein halbes Jahrhundert engagiert war, gab es auch. „Wie kann man Manfred Nebel ehren, obwohl ihm das gar nicht recht sein wird?“ Eine rein rhetoriscche Frage von Frieder Heitzelmann, Vorsitzender des Ältestenkreises im Gemeindezentrum in der Hans-Georg-Vogel-Straße, nachdem Pfarrer Jochen Waldmann Nebel ganz offiziell entpflichtet hatte.
Der im vergangenen Jahr neu gewählte Ältestenkreis hat in der ersten Sitzung ohne Manfred Nebel als ersten Tagesordnungspunkt beraten, wie so ein Engagement gewürdigt werden könne. Der Entschluss fiel einstimmig und ohne größere Diskussion. Der kleine Saal im Gemeindezentrum heißt seit Sonntag „Manfred-Nebel-Saal“. Und das, erklärten Waldmann und Heitzelmann, obwohl man wisse, dass Manfred Nebel es gar nicht so mit Ehrungen habe.
„Musste das sein?“
Der Kommentar Nebels erfolgte prompt: „Musste das sein?“ Offensichtlich schon. Denn was Jochen Waldmann über das Engagement Nebels bei der Ehrung aufzählte, war gewaltig. Manfred Nebel gehörte dem Ältestenkreis seit 1971 an. Von 1999 hatte er den Vorsitz inne. Nebel kam beruflich mit 26 Jahren nach Dinglingen. In selben Jahr, 1966, wurde, erinnerte er sich am Sonntag, wurde die später so bezeichnete Melanchthon-Gemeinde gegründet. Da die Martinskirche für die wachsende Bewohnerzahl im Lahrer Westen zu klein wurde, war auch eine neue Kirche notwendig. Es entstand das heutige Gemeindezentrum nahe des Bahnhofs. Das war eine der wichtigen Etappen im Ältestenkreis, erinnerte sich Nebel. Das andere war der Umbau eines Teils des Zentrums für den Kindergarten vor einigen Jahren.
Die Gestaltung der neuen Auferstehungsgemeinde am Ende der Amtszeit des Vorsitzenden des Ältestenkreises der Melanchthongemeinde war sicher nicht einfach. Aber im Rückblick erinnerte sich Nebel an mehr Licht als Schatten. Ein Ziel hat er allerdings sicher erreicht. „Ich wollte das Haus mit Leben füllen.“ Das galt dem neuen Gemeindezentrum zu Beginn der Dienstzeit Nebels und es gilt wohl bis zuletzt. Den der Umbau mit dem neuen Kindergarten war so gesehen eine Krönung des Versprechens, das Nebel als Mitglied des Ältestenkreises sich und der Melanchthon-Gemeinde gegeben hatte. In seinem gereimten Dankeschön sprach Waldmann von einer „guten Hand“ und dankte dem langjährigen Vorsitzenden für das Vertrauen in das Pfarrehepaar, Miriam und Jochen Waldmann. Er benutzte das Bild eines Gärtners, um das Engagement Nebels zu beschreiben. Seine Treue und sein Engagement zur Gemeinde bestehen aus Wasser, das fließt und alles so befeuchtet, dass das Ganze – die Gemeinde – wachse. „Nie ist das Maß voll gewesen.“ Und das über einen so langen Zeitraum von nahezu 50 Jahren. Nebel habe viele Menschen hier erlebt: deren Weinen und Lachen, Freude und Trauer. „Der Vater der Gemeinde wird nie vergessen werden.“
Empfang als Abschluss
Am Ende des Gottesdienstes waren dann drei Tontafeln an der Tür zu dem kleinen Saal angebracht: „Manfred-Nebel-Saal“. Nicht von ungefähr gehören gelb-leuchtende Sonnenstrahlen dazu und blau-glasierte Keramik. Blau ist die Farbe der Treue. Das dreigeteilte Namensschild ergänzt sehr gut die vielen Namenstafeln (ebenfalls aus Ton) an der Wand gegenüber mit der Garderobe. Sie stehen für die jüngsten Besucher im Gemeindezentrum, die Kinder des Horts.
Der Posaunenchor Dinglingen unter Leitung von Martina Fünfgeld umrahmte den Abschied musikalisch. Ein Lied, von Posaunen und Besuchern gemeinsam vorgetragen, war das vertonten Gedicht von Dietrich Bonhoeffer. „Von guten Mächten wunderbar geborgen, begegnen wir dem neuen Tag …“ Es war ein passender Abschied und ein Neuanfang zugleich. Der Empfang danach bot Raum für viele Gespräche.
Abschiede
Der Abschied von Manfred Nebel als Vorsitzender des Ältestenkreises fiel auf den Fasnachtssonntag. Es war aber nicht der einzige Grund, aus dem Pfarrer Jochen Waldmann den gesamten Gottesdienst samt der Laudatio in Reimen hielt. Manfred Nebel mag Gedichte, erklärte er. Neben dem langjährigen Vorsitzenden verabschiedeten sich die Gläubigen von Gabriele Vetter, die 13 Jahre Mitglied des Ältestenkreises war. Einen gereimten Dank gab es auch für Hedwig Erdmann und Kai Bräutigam, die sechs Jahre im Ältestenkreis gewirkt haben.