"Marktplatz der guten Geschäfte" in Mietersheim ein Erfolg

Der »Marktplatz für gute Geschäfte« hat funktioniert. Angebot und Nachfrage passten offenbar zusammen. ©Endrik Baublies
Der erste »Marktplatz für gute Geschäfte« war ein voller Erfolg. Beim Treffen von Unternehmern und Ehrenamtlichen im Mietersheimer Bürgerhaus sind 46 verbindliche Vereinbarungen abgeschlossen worden. Das entspricht 606 Stunden ehrenamtlichem Engagement.
Der Beifall war groß als Moderator Uwe Baumann mit Karin Brixel (zuständig für bürgerschaftliches Engagement bei der Stadtverwaltung Lahr) und Ingo Kempf (Pendant im Landratsamt) das Ergebnis kurz vor 19 Uhr verkündete. Man hätte sich bei 25, 30 oder vielleicht sogar 35 Vereinbarungen mehr als zufrieden gezeigt. Die Zahl 46 sei daher »sagenhaft«. Der »Marktplatz« war von Anfang an belebt.
Nach der Begrüßung der mehr als 100 Besucher durch Oberbürgermeister Wolfgang G. Müller und Landrat Frank Scherer ähnelte das Bürgerhaus schnell einem emsigen Bienenschwarm. Gewimmel und Geräuschkulisse zeigten, dass alle Teilnehmer reges Interesse an dieser Börse mit ihren verschiedenen Angeboten und Nachfragen hatten.
15 Unternehmen waren angemeldet. Sie haben deutlich mehr angeboten als Bedarf gezeigt. So waren für die anderen Geschäftspartner vor allem Praktika in allen möglichen Formen zu haben – zu Themen wie die Überprüfung von Bewerbungsmappen oder Manpower und Kompetenz. »Startklahr« zum Beispiel meldete Bedarf an Grün- und Aufräumarbeiten auf dem Areal im Lahrer Westen. Im Angebot gibt es umgekehrt die Vermittlung von Gebäuden, Kontakten zu Firmen und Möglichkeiten von Sponsoring.
Die andere Seite hatte naturgemäß die weitaus größere Palette zu bieten, was Bedarf und Angebot betrifft. Die Mischung war aber auch weitaus größer. Es gehörten neben der Caritas oder dem Treffpunkt Stadtmühle zum Beispiel das Theater »Baal Novo«, der Verein »Die Brücke«, die evangelische Bezirksjugend oder das Dinglinger Haus dazu. Der Bedarf, etwa bei der Afög des Landkreises, war das weite Feld der Berufsorientierung. »Baal Novo« suchte nach Tipps für gute Öffentlichkeitsarbeit. Das Angebot des Theaterprojekts waren ein Theater-Workshop oder künstlerische Beiträge zu einem Firmen-Event. Die Tafel in Lahr hat Interesse beim Aufbau eines besseren Internetauftritts signalisiert.
Mit Siegel
Firmen und Verbände auf der einen Seite standen also künstlerische Initiativen, Selbsthilfegruppen oder Organisationen im »zweiten Arbeitsmarkt« gegenüber. Daher waren Vermittler ein wichtiges Element des »Marktplatzes«. Es gab vier Makler: Annedore Braun (Diakonie in Lahr), Andreas May (Stadtverwaltung Lahr), Héctor Sala (Landratsamt) und Gertrud von Acker aus Tübingen. Alles, was vermittelt wurde, bekam ein Siegel. Die Notare waren der Lahrer Sozialdezernent Guido Schöneboom, Wirtschaftsförderer Jochen Siegele und Andreas May. Notare und Makler fanden bei dem großen Bedarf an Beratung und Vereinbarungen Unterstützung durch Karin Brixel und Ingo Kempf.
Die geballte Fachkraft der Makler und Notare wird einen Gutteil dazu beigetragen haben, dass es die vielen verbindlichen Vereinbarungen nach knapp 90 Minuten »Markttreibens« gegeben hat. Der Name »Marktplatz für gute Geschäfte« ist also ein vielversprechender Auftakt gewesen.
Engagement-Börse
Die Engagementbörse Lahr ist eine kostenfreie Plattform, die Ehrenamtliche und Anbieter von ehrenamtlichen Tätigkeiten zusammen bringen soll. Hier können sich Privatpersonen, Institutionen und Unternehmen vernetzen. Dabei kann es sich um Kompetenzen (Wissen), Personal (Zeit) oder Sachleistungen (Mittel) handeln.