Meißenheim ehrt besonders erfolgreiche Bürger
Meißenheim ehrte am Dienstagabend verdiente Bürger. Neben Sportlern und Musikern auch Manfred Kunz, der mit der Landesehrennadel für seine Verdienste ausgezeichnet wurde.
Kein anderer als Dichterfürst Johann Wolfgang von Goethe, der für kurze Zeit mit Meißenheims berühmter Tochter Friederike Brion eine Liaison hatte, zitierte Bürgermeister Alexander Schröder zum Auftakt der Ehrungen von Bürgern, die im vergangenen Jahr besondere kulturelle und sportliche Leistungen erbracht hatten. Zu Ehren kommen Bürger, die nicht nur wollen, sondern es in ihrem Bereich auch tun. »Sie üben und sie trainieren und sie erreichen dadurch immer wieder Höchstleistungen«, so Schröder. Es sei schwer genug, einmal den Weg auf das berühmte Treppchen zu schaffen. Aber noch schwieriger sei es, das Erreichte auch zu halten und sich immer wieder von Neuem zu motivieren, sei es im Training oder beim täglichen Musizieren.
Jubiläumsmünze
Ein Augenmerk wurde dabei auf die vielen Gesichter des Ehrenamts gelegt. Schröder erinnerte an Bürgermeister Kurt Reith, der nicht nur in seiner Amtszeit den Jahresrückblick ins Leben gerufen hatte, sondern stets darauf wert legte, alte Gebäude und herausragende Ereignisse in Bildform für die Zukunft zu sichern. In diesem Zusammenhang hat Reith auch seinen Schwiegervater Otto Gamer gebeten, der als Vermessungs-Ingenieur an der Hochschule in Karlsruhe tätig und ein leidenschaftlicher Hobby-Zeichner war, Motive aus Meißenheim auszuwählen und sie künstlerisch darzustellen. Unter anderem trägt die Jubiläumsmünze aus dem vergangenen Jahr Motive von Otto Gamer. Stellvertretend nahm Ulrike Reith den Dank für ihren Vater entgegen. Die Jubiläumsmünze wäre ohne solch wunderbare Motive leer und ohne Inhalt geblieben, so Schröder.
Eine besondere Ehrung erfuhr auch die Menschenrettung. Denn es wurden auch Mehrfachblutspender geehrt. »Blutspende ist Ehrensache und Blut spenden rettet Leben«, so Schröder. Die Bürgerehrung sei deshalb ein würdiger Platz für eine solche Ehrung. Schröder erinnerte daran, dass statistisch belegt sei, dass jede achte Blutspende ein Menschenleben rettet. »Insgesamt können wir heute Abend 480 Spenden ehren und dies bedeutet rein rechnerisch 60 Menschenleben.« Die höchste Auszeichnung gebührte jedoch Manfred Kunz aus Kürzell, der über viele Jahrzehnte in vielen Bereichen in der Gemeinde Dreh- und Angelpunkt war. Er widmete sein Leben dem Engagement in der Dorfgemeinschaft. Dafür wurde dem 80-Jährigen nun die Ehrennadel des Landes Baden-Wüttemberg verliehen. Manfred Kunz gelte vielen als »Mann des Ausgleichs« und ist einer, den man in vielen Belangen um Rat und Hilfe fragen kann.
Für das DRK
Kunz war ab 1968 im Gemeinderat der damals noch selbstständigen Gemeinde Kürzell. Nach der Gemeindereform 1972 und dem Zusammenschluss von Meißenheim und Kürzell war er bis April 1975 noch Gemeinde- und Ortsschaftsrat. Er habe auch danach nie den Blick für seinen Heimatort verloren, engagiert sich bis heute für die Probleme bezüglich des Lückenschlusses beim Lärmschutzwall an der A 5. Herausragend ist auch sein Engagement fürs Rote Kreuz, er war von 2003 bis 2012 Vorsitzender des Ortsvereins Meißenheim/Schwanau, und für die Senioren. Kunz arbeitet seit der Gründung 2005 im Bündnis für Familie und Senioren mit.
Umrahmt wurde die Feierstunde in der Festhalle in Meißenheim durch ein Quintett des Musikvereins Meißenheim, das zum Ende »Hoch Badnerland« erklingen ließ, bei dem alle kräftig mit einstimmten.
Wer für was geehrt wurde
Bei der Bürgerehrung in Meißenheim wurden Sportler, Mannschaften, Musiker und Züchter ausgezeichnet. Handball: C-Jugend (Meister Südbadenliga); Leichtathletik: Dustin Ammel, Raphael Haller, Rüdiger Wingert; Rhytmische Sportgymnastik: Katrin Wilhelm; Skat: Julius Kopf, Jakob Schneckenburger; Schießsport: Gerhard Menet; Tennis: Jungen U 16 (Bezirksmeister); Tischtennis: Jugend U 18 (Bezirksmeister), Senioren Ü 60 (Bezirksmeister); Pferdesport: Wolfgang Lohrer, Musik: Emelie Ehret, Jakob Schneckenburger, Matteo Puseljic, Denis Schöffend, Matteo Wilhelm; Vogelzucht: Hannelore und Harald Stürmlinger; Josef Leuthner. Ausgezeichnet wurden auch etliche Mehrfachblutspender: für 75-mal Günter Roth, Ulrike Kirner-Herr und Michael Gocker; für 50-mal: Tobias Derndinger; für 25-mal: Silivia Wurth, Hugo Wingert, Claus Rustemeier, Dominik May, Sabrina Häs, Günter Grafmüller und Sascha Brunner; für zehnmal: Mirco Schreiner, Doris Heitzmann und Sabrina Dieterle.